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Adrenogenitales Syndrom

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Adrenogenitales Syndrom

Adrenogenitales Salzverlustsyndrom, Debré-Fibiger-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für das Adrenogenitale Syndrom. Das Andrenogenitales Syndrom ist eine seltene angeborene (kongenitale) Störung der Hormonbildung innerhalb der Nebennierenrinde. Durch verschiedene Ursachen kommt zu einer verminderten Produktion von Cortisol und Aldosteron und zu einer vermehrten Bildung an männlichen Geschlechtshormonen (Androgene). Die Hormone unterliegen einen Regelkreislauf. Fällt somit die Nebennierenrinde aus so springt für sie der Hypothalamus ein. Dieser schüttet zusammen mit der Hypophyse vermehrt ACTH aus, das die Hormonproduktion anregen soll. Die Nebennierenrinde nimmt daraufhin an Größe zu und versucht vermehrt Hormone zu bilden. Die männlichen Geschlechtshormone steigen dadurch weiter vermehrt an, was bei beiden Geschlechtern zu verschiedenen Krankheitsbildern führt.

Leitmerkmale:
bei Jungen: vorzeitige Geschlechtsentwicklung
bei Mädchen: Vermännlichung
Definition

Beim Adrenogenitalen Syndrom handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen, die alle verursacht wurden durch eine Störung der Hormonproduktion in der Nebennierenrinde

Weitere Bezeichnungen (Synonyme)
  • Adrenogenitales Salzverlustsyndrom
  • Debré-Fibiger-Syndrom
Allgemein
  • kann mit Salzverlustsyndrom auftreten
Einteilung
  • kongenitales Andrenogenitales Syndrom
  • erworbenes Andrenogenitales Syndrom
Pathogenese Durch einen Enzymdefekt/Nebennierenrindentumor werden Steroidhormone nicht vollständig hergestellt, wodurch es zu einer vermehrten Produktion von Androgenen in der Nebennierenrinde kommt

Ursachen
  • kongenitales Andrenogenitales Syndrom: Vererbung autosomal- rezessiv
  • erworbenes Andrenogenitales Syndrom: Nebennierenrindentumor
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Erbrechen, Hyperkaliämie, Hyponatriämie, Akne, Halsrötung
  • bei Jungen: vorzeitige Geschlechtsentwicklung, kleine Hoden, Mangel an Spermien, kräftige Muskulatur
  • bei Mädchen: Zwitterbildung, Vermännlichung, Amenorrhö
  • bei Salzverlustsyndrom: Dehydratation, Elektrolytstörungen (Exsikkose, Apathie, Gewichtsverlust)
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen, Familienanamnese
Labor: Testosteron, ACTH erhöht, Kortisol erniedrigt, Natrium erniedrigt, Kalium erhöht, 17-Hydroxyprogesteron

Komplikationen
  • Hyperkaliämie
  • Metabolische Azidose
  • Exsikkose
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: lebenslang Substitution der fehlenden Hormone, Hydrocortison

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