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Akute Gastritis

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Akute Gastritis

Akute Magenschleimhautentzündung ist die deutsche Bezeichnung für die akute Gastritis. Eine Akute Gastritis ist eine schnell auftauchende Entzündung der Magenschleimhaut. Die Ursachen sind sehr vielfältig, wie auch die Behandlungsmethoden. Meist heilt die Erkrankung aber von selbst innerhalb weniger Tage vollständig aus. Durch verschiedene Ursachen, die vom Körper selbst oder von außen kommen, kommt es zu einer Schädigung und damit Aufschwellen der Magenschleimhaut. Es wandern neutrophile Granulozyten ein, die Antwort des Immunsystems. Sie lösen dort eine Entzündung aus. Geht diese Entzündung weiter in die Tiefe kann es auch zu Blutungen kommen. Die Produktion und Absonderung von Magensaft, der dabei recht sauer ist, ist gesteigert.

Leitmerkmale: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Druckgefühl/Schmerzen im Oberbauch
Definition Bei einer akuten Gastritis treten die Symptome der Entzündung der Schleimhaut des Magen sehr schnell und überraschend auf

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • akute Magenschleimhautentzündung
Pathogenese Durch exogene/endogene Noxen kommt es zu einer Schädigung der Magenschleimhaut

Ursachen
  • Infektionen: Bakterien (Salmonellen, Staphylo-/Streptokokken, Clostridien), Viren, Helicobacter pylori (überschießende Säure-/Pepsinsekretion)
  • Stresssituationen: Operation, Verbrennungen, Polytrauma, Schädel-Hirn-Trauma, Schockzustände
  • Essgewohnheiten: zu heiße/zu kalte Speisen, übermäßiger Fettkonsum
  • exogene Noxen: Alkohol, Nikotin, Kaffee, Nikotin, Laugen, Basen, Stress, Strahlen
  • Medikamente: ASS, Schmerzmittel, Zytostatika, Kortikoide, nichtsteroidale Antirheumatika
  • Stauungsgastritis: Rechtsherzinsuffizienz
  • Sonderformen: bei Säure-Laugenverätzungen, Urämie, Allergien, iatrogen
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, saures Aufstoßen, belegte Zunge, unangenehmer Geschmack im Mund, Mundgeruch, Durchfall
  • Schmerz: dumpf, stechend, plötzlich, in der Magengegend, mit Verstärkung nach der Nahrungsaufnahme, Druckgefühl
  • Blutungen: durch Erosionen (kaffeesatzähnliches Erbrechen)
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Palpation (Druckdolenz im Oberbauch), klopfempfindliches Epigastrium
Labor: Blutbild (Anämie),Elektrolyte (Erbrechen), Harnstoff erhöht, Tumormarker, Test auf okkultes Blut im Stuhl
Apparative Diagnostik: 13C-Atemtest auf Helicobacter pylori, Gastroskopie mit Schleimhautbiopsie, Röntgen

Differentialdiagose
  • enteral: Refluxösophagitis, Magen-/Duodenalulcus, chronische Gastritis, Magenkarzinom, Cholezystitis, Pankreas-/Lebererkrankungen
  • kardial: Hinterwandinfarkt
Komplikationen
  • erosive Gastritis
  • hämorrhagische Gastritis
  • akute Blutung
  • Ösophagitis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Stressabbau, lokale Wärmeanwendung, Alkoholverzicht, Nikotinverzicht, Schadstoffkarenz
  • Ernährungstherapie: ein bis zwei Tage Nahrungskarenz, reichlich dünn gebrühter Tee ( Kamille), Rollkur, Kostaufbau mit Schleim, Zwieback, Obst, Gemüse, Kartoffeln, keine säurelockenden Speisen (Kaffee, schwarzer Tee, scharf gewürzte Speisen, Senf, Meerrettich, Alkohol, zuckerhaltige Nahrungsmittel, kohlensäurehaltige Getränke), mehrere kleine Mahlzeiten, keine Süßigkeiten/Zitrusfrüchte
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ohrakupunktur, Bachblüten, Bioresonanztherapie, Eigenbluttherapie, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Neuraltherapie, physikalische Therapie (feucht-warme Auflagen, Leibwickel), Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antazida, Spasmolytika, H2Antagonisten, bei Brechreiz evtl. Antiemdietika, Spasmolytika, Antibiotika (bei Helicobacter pylori)
Prognose Heilt nach wenigen Tagen (1-2) ohne Folgeschäden, evtl. gastrointestinale Blutungen. Bei Helicobacter pylori besteht die Gefahr der Chronifizierung.

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