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Analfistel

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Analfistel

Perianalfistel, anorektale Fistel sind weitere Bezeichnungen für die Erkrankung Analfistel. Die Analfistel ist einekrankhafte, röhrenförmige Verbindung zwischen der Analregion und dem Rektum, aber auch zu anderen benachbarten Organen (Harnröhre, Vagina). Es kommt, verursacht durch eine Infektion der Drüsen im Afterbereich (Proktodealdrüsen), zu einer Entzündung derselben, diese bilden einen Abszess und späterer eine Fistel. Man unterscheidet innere Fisteln, die benachbarte Hohlorgane mit einander verbinden, und äußere Fistel, die von After zur Haut hin reichen. Meist sind die Fisteln schmerzlos, man merkt sie am Nässen, Juckreiz oder Verschmutzungen in der Unterwäsche. Es besteht dabei, wenn sie öfters auftreten, die Gefahr, dass es zur Schädigung der Sphinkterien kommen kann und damit zu einer Stuhlinkontinenz. Je früher also eine Analfistel behandelt wird (operatives Ausschneiden), desto besser sind seine Heilungschancen ohne langfristige Komplikationen.

Leitmerkmale:  eitrige Sekretion, periproktischer Schmerz
Definition Bei einer Analfistel handelt es sich einenicht natürliche röhrenförmige Verbindung zwischen Analregion und Rektum

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Perianalfistel
  • anorektale Fistel
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr
Einteilung nach dem Ort
  • extrasphinktäre Fistel: Gang oberhalb der Rektalschlinge
  • intersphinktäre Fistel: Gang zwischen Musculus sphincter ani internus und externus
  • subkutane Fistel: Gang zwischen dem Rektusschleimhaut und Außenhaut
  • submuköse Fistel: Gang zwischen Rektusschleimhaut und Musculus sphincter ani internus
  • suprasphinktäre Fistel: Gang oberhalb der Sphinktermuskeln durch den Musculus levator ani
  • transsphinktäre Fistel: Gang quer durch den Musculus sphincter ani internus und externus
Pathogenese Durch eine Infektion der Drüsen im Afterbereich (Proktodealdrüsen) kommt es zur Entzündung dieser mit anschließender Abszess- und späterer Fistelbildung (chronische Form der Analabszesse)

Ursachen
  • Entzündungen am inneren Schließmuskel: Periproktitis mit Abszessbildung durch Staphylo-/ Streptokokken
  • Einrisse der Afterschleimhaut
Risikofaktoren
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn, Colitis ulzerosa, Divertikulitis
  • Strahlentherapie
Symptome
  • Schmerzen: Analgegend, bei Stuhlgang, nach Fistelöffnung keine Schmerzen
  • eitrige Sekretion: aus dem After, evtl. mit Blut/Kotabgang
  • Allgemeinsymptome: Juckreiz, Druckgefühl, nässende Stellen im Analbereich, Schwellungen/Verhärtungen im Analbereich, Fieber
Diagnose Körperliche Untersuchung: druckschmerzhafte, überwärmte Schwellung peri-/ intraanal, sichtbare äußere Fistelöffnung, digitale Austastung Apparative Diagnostik: Proktoskopie, Rektoskopie, Endosonographie

Differentialdiagnose
  • Schweißdrüsenabszesse
  • Karbunkeln
  • Tumoren
  • Hämorrhoiden
  • Perianalthrombose
Komplikationen
  • Rezidiv
  • Inkontinenz
  • Blutung
  • Ausbreitung der Entzündung
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Kamillensitzbad, Duschen, Stuhlregulation
  • Operative Therapie: Spaltung
Bilder

ff