Krankheiten
Analkarziniom

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Analkarzinom

Analkrebs ist eine weitere Bezeichnung für das Analkarzinom, Das Analkarzinom bezeichnet ein seltenes im Analkanal oder am Analrand vorkommendes Plattenepithelkarzinom. Man unterscheidet somit Analrandkarzinome und Analkanalkarzinome. Da die Karzinome erst spät Symptome aufweisen, werden sie meist als Zufallsbefund im Rahmen einer anderweitigen Untersuchung der Analregion diagnostiziert. Erste Anzeichen sind meist ein Blutabgang über den After. Beim Stuhlgang treten dann auch ein Fremdkörpergefühl, Juckreiz und Wundsein auf. Die Metastasierung erfolgt meist sehr früh über die Lymphe in die Gegend der Leiste und in den Retroperitonealraum. Die Heilungschancen und die Therapie sind abhängig vom Tumorstadium, der Ausbreitung und der Lokalisation. Je früher der Krebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Analrandtumoren haben eine günstigere Prognose als Analkanaltumore.

Leitmerkmale: anale Tenesmen, Blut-/Schleimabgang, Juckreiz
Später: Fremdkörpergefühl, Inkontinenz
Definition Beim Analkarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor im Breich des Afters

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Analkrebs
  • Afterkrebs
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: nach dem 60. Lebensjahr
Einteilung
  • Analrandkarzinom: der Tumor liegt distal der Linea anocutanea
  • Analkanalkarzinom: der Tumor liegt zwischen der Linea anorectalis und der Linea anocutanea
TNM - Klassifikation
  • T1:  kleiner 2 cm
  • T2: 2 -5 cm
  • T3: größer als 5 cm
  • T4: Ausbreitung in die Blase, Vagina, Prostata
  • N1: perirekrale Lymphknoten
  • N2: unilaterale Lymphknoten (iliacal, inguinal)
  • N3: bilaterale Lymphknoten (iliacal, inguinal)
  • M1: Fernmetastasen
Ursachen
  • Viren: Herpes, Papillome, HIV-Infektion
  • chronische Entzündungen: Fistel, Abszesse, Fissuren
  • Gonorrhoe
Risikofaktoren
  • HIV-Infizierte
  • analer Geschlechtsverkehr
  • Kortisontherapie
  • Rauchen
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Schmerzen (v.a. beim Stuhlgang), Fremdkörpergefühl, Juckreiz im Analbereich, Schwellungen, Müdigkeit, Gewichtsverlust
  • Stuhl: Blutauflagerungen, Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, Kontinenzstörungen, Unregelmäßigkeiten, Sekretabsonderung
  • vergrößerte Leistenlymphknoten
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen
Körperliche Untersuchung: rektale Untersuchung, Leisten-/Lymphknoten
Labor: Tumormarker (CEA, SCC)
Apparative Therapie: Rö-Thorax, Becken-CT (Metastasen?), Prokto-/Rektoskopie + Biopsie, Sonographie (Metastasen?)

Differentialdiagose
  • Analfissur
  • Analabszess
  • Analprolaps
  • Rektalprolaps
  • ulzerierter Hämorrhoidalknoten
  • Rektumkarzinom
  • perianale Thrombose
  • Herpesinfektion
Komplikationen
  • Metastasen: regionale Lymphknoten, Leber, Lunge
  • Stuhlinkontinenz
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, Psyche, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie: regelmäßig, ausreichend Eiweiß, Vitamine (E, C, A, B6), Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten)
  • Naturheilkundliche Therapie: Darmsanierung, Enzymtherapie, Mistelpräparate, Phytotherapie, Thymustherapie
  • Medikamentöse Therapie: Chemotherapie
  • Operative Therapie: Operation, Strahlentherapie
Prognose 5 Jahres-Überlebenszeit: 50 %.

Bilder

 

Merke
Bei chronischen, schlecht heilenden Herden an der Analregion sollte man immer an ein Analkarzinom denken.

ff