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Apallisches Syndrom

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Apallisches Syndrom

Wachkoma ist eine weitere Bezeichnung für das Apallische Syndrom. Das Apallische Syndrom tritt bedingtdurch eine sehr schwere Hirnschädigung (weiße Substanz) auf. Es ist dabei die Verbindung zwischen dem Hirnstamm und dem Großhirn gestört. Die Funktion des gesamten Großhirns (Großhirnrinde) ist defekt. Einwandfrei arbeiteten dagegen das Zwischenhirn, der Hirnstamm und das Rückenmark. Der Patient ist zwar bei Bewusstsein, kann sich aber nicht bemerkbar machen. Der davon Betroffene ist meist zwei Stunden wach und schläft dann für drei Stunden. Er nimmt dabei seinen eigenen Körper und die Umwelt nicht wahr. Die lebenserhaltenden Funktionen (Atmung, Kreislauf) werden aber von unteren Hirnstammzentren, die vom Defekt nicht betroffen sind, geregelt und sind meist nur gering eingeschränkt. Ebenfalls werden akustische, visuelle und Berührungsreize vom Patienten erkannt. Auf Schmerzreize reagiert er. Ein Aufwachen aus dem Koma ist möglich, aber viele Patienten verbleiben auf einer Stufe über Jahre. Veränderungen erfolgen nur in sehr kleinen Schritten und sind meist von außen nur schlecht nachzuvollziehen.

Leitmerkmale: Wach aber ohne Reaktionen
Definition Beim Apallischen Syndrom handelt es sich um verschiedene Symptome, die bei einer schweren Schädigung des Gehirns auftreten

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Wachkoma
Pathogenese Durch eine schwere Schädigung des Gehirns kommt es zu einem funktionellen Ausfall großer Teile des Großhirns; Funktionen des Zwischenhirns/ Hirnstammes und des Rückenmarks bleiben aber erhalten, wodurch die Patienten wach erscheinen, dabei jedoch nicht mit der Umwelt kommunizieren können

Ursache
  • schwere Schädigung des Großhirns
Risikofaktoren
  • Schädel-Hirn-Traumen
  • Apoplex
  • Meningitis/Enzephalitis
  • Hirntumoren
  • Morbus Parkinson
  • Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
  • massive Hypoglykämie
  • Sauerstoffmangel: zerebrale Durchblutungsstörungen (Atemstillstand, Aspiration, Selbstmordversuch, Beinahertrinken), Vergiftung, nach Wiederbelebung
Symptome
  • vollständiger Verlust des Bewusstseins: Wachheit, aber keine Reaktion auf äußere Reize (Personen/ Gegenstände)
  • Verlust der Sprache (Verständnis, Sprechen)
  • Schluck-/Kaubewegungen
  • starker Speichelfluss
  • Gesicht: starr, glänzend
  • Augen: offen
  • Harn-/Stuhlinkontinenz
  • Streckkrämpfe, Eigenreflexe erhöht
  • Blutdruck/Puls/Körpertemperatur unregelmäßig, erhöhter Blutdruck
Diagnose Anamnese: Untersuchung/Beobachtung
Apparative Diagnostik: CT, EEG

Differentialdiagnose
  • Koma
  • Locked-in-Syndrom
  • Akinetischer Mutismus
  • neurologische Erkrankungen: Hirntodsyndrom, dissoziativer Stupor, Hypersomie-Syndrom
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie
  • Ernährungstherapie: künstliche Ernährung
  • Operative Therapie: Intensivmedizin, evtl. Beatmung (Tracheotomie), Ernährungssonde (PEG)
Prognose Tödlich bei Komplikationen (Infektionen), je länger und je älter der Patient, desto schlechter die Prognose.

Internetseiten

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