Symptome (Leitbilder)
Atypischer Gesichtsschmerz

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Atypischer Gesichtsschmerz

Anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz ist eine weitere Bezeichnung für den atypischen Gesichtsschmerz. Als atypischer Gesichtsschmerz werden Schmerzen im Gesicht bezeichnet, die keinen Hinweis auf eine Nervenerkrankung oder eine andere Erkrankung geben. Die Erkrankung kommt vor allem bei Frauen mittleren Lebensalter vor. Der Schmerz ist immer vorhanden, meist einseitig und weist einen dumpf-drückenden Charakter auf. Die Auslöser für den Schmerz sind meist psychosomatische Störungen. Die Erkrankung ist nur schwer zu diagnostizieren, es müssen zuerst alle anderen Schmerzarten ausgeschlossen werden (Ausschlussdiagnostik). Die Therapie besteht in Entspannungsübungen, Antidepressiva und Stressbewältigung. Sie ist sehr langwierig und dauert über Wochen und Monate. Rückfälle sind dabei immer möglich.

Leitmerkmale:  Schmerzen im Gesicht ohne erkennbare Ursache
Definition Beim atypischen Gesichtsschmerz handelt es sich um eine dumpfe Schmerzempfindung im Bereich des Gesichtes

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: mittleres Alter
Kriterien nach der International Headache Society
  • keine organischen Schäden vorhanden
  • täglich auftretender Schmerz, der den größten Teil des Tages vorhanden ist
  • Lokalisation: einseitig, schwer lokalisierbar
  • Charakter: dumpf, drückend
  • keine Gefühlsstörungen oder neurologische Defizite
  • Untersuchungen im Gesichtsbereich sind unauffällig
Ursachen
  • unbekannt
  • evtl. Psyche, Verletzungen der Gesichtsnerven, Gesichtsoperationen
Risikofaktoren
  • affektive Störungen
  • somatoforme Störungen
  • Zwangsstörungen
  • Angststörungen
Symptome
  • Schmerzen: Gesicht (v.a. um Mund/Nase/Augen/Schläfe herum), dumpf, bohrend, brennend, pulsierend, einseitig (kann aber die Seite wechseln), täglich, mehr als 6 Monate anhaltend, örtlich schwer eingrenzbar, Verschlimmerung durch Kälte, nachts meist keine (keine Schlafstörungen)
  • Allgemeinsymptome: Rücken-/Nackenschmerzen, Migräne, Depression, Ängste
Diagnose Anamnese: Klinik, Ausschluss anderer Gesichtsschmerzen
Körperliche Untersuchung: Augen, Nase, Nasennebenhöhlen, Zähne, Kiefer
Apparative Diagnostik: Röntgen, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Trigeminusneuralgie
  • Herpes zoster
  • Glaukom
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Gehirntumoren
  • Arteriitis temporalis
  • Migräne
  • Spannungskopfschmerz
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Massagen, Bäder, Krankengymnastik, Psychotherapie, Infrarotbestrahlung, Vermeidung von psychischen Belastungen
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Entspannungstherapie, Homöopathie, Hypnose, Neuraltherapie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Antidepressiva, Antikonvulsiva, Antiepileptika

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