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Beckenfraktur

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Beckenfraktur

Bei der Beckenfraktur handelt es sich um einen Bruch des knöchernen Beckens. Hierbei müssen ständig die Vitalfunktionen überwacht werden, da es jederzeit zu starken Blutungen (Verletzung der Arteria/Vena iliaca communis, Arteria/Vena femoralis) kommen kann und dies lebensbedrohlich werden kann. Aber nicht nur das Becken kann verletzt sein, sondern auch die es umgebenden Organe (Geschlechtsorgane, Blase, Harnröhre, Darm, Nerven). Überprüft wird vor allem zuerst die Stabilität des Beckens, dies wird in 3 Typen eingeteilt. Die Gefahr eines gesteigerten Thromboserisikos ist allezeit vorhanden.

Leitmerkmale:  starke Schmerzen im Beckenbereich
Definition Bei der Beckenfraktur kommt es zum Durchtrennen von Knochen im Bereich des Beckens

Einteilung
  • Beckenrandfraktur
  • Beckenringfraktur
  • Hüftpfannenfraktur
Einteilung nach Knochen
  • Kreuzbeinbruch
  • Steißbeinbruch
  • Darmbeinbruch
  • Schambeinbruch
Frakturtypen
(AO- Klassifikation)
  • Typ A (stabile Beckenfraktur): der hintere Beckenring ist stabil, vertikal stabil; Vorkommen bei Beckenringfraktur, Beckenrandfraktur
  • Typ B (rotationsstabile Beckenringverletzung): Instabilität des Beckens bei der Rotation, vertikal stabil; Vorkommen bei Open-Book-Phänomen
  • Typ C (rotations- und vertikal instabile Beckenringfraktur): komplette Unstabilität des Beckens; Vorkommen bei der Malgaine-Fraktur
Ursachen
  • Gewalteinwirkung auf das Becken
Risikofaktoren
  • Polytrauma
  • Sturz aus großer Höhe
  • Osteoporose
Symptome
  • Leiste-/Afterbereich: Hämatome
  • Becken: asymmetrisch, Beckenschiefstand, Beine (Motorik, Sensibilität), rektale Untersuchung
  • Hüftgelenk: Bewegungseinschränkung
  • Schmerzen: stark, im Beckenbereich, bei Bewegung
Diagnose Anamnese: Symptome, Unfallgeschehen
Körperliche Untersuchung: Becken, Unterbauch
Apparative Diagnostik: Röntgen, Sonographie, CT, MRT

Komplikationen
  • Hämorrhagischer Schock
  • Blutungen
  • Thrombose
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Überwachung von Puls/Blutdruck, bei Typ A 1-2 Bettruhe
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Thromboseporphylaxe
  • Operative Therapie: Osteosynthese, Fixateur externe/ interne

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