Pflanzenheilkunde (Phytotherapie)
Bilsenkraut

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Bilsenkraut (Hyoscyamus niger L.)

 

Weitere Namen

Apollonienkraut, Becherkraut, Dullkraut, Rasenwurz, Saukraut, Schafkraut, SchweinsbohneTeufelswurz, Tollkraut, Zigeunerkraut, Zahnwehwurzel

Geschützt

Ja

Vorsicht

Hoch giftig

Vorkommen

Europa, Asien, Nordafrika
Schutthalden, Garten, stickstoffreicher Boden

Blütezeit

Juni-Oktober

Merkmale

  • 30-80 cm hoch
  • Stängel: weichhaarig, zottig, klebrig, graugrün
  • Blätter: schmutziggrün, eiförmig, gezähmt
  • Blüten: schmutzig-gelb mit glockigem Kelch, violette Adern, krugförmige Kelche
  • Frucht: bauchige Deckelkapsel mit 200 Samen

Wirksame Teile

Blätter, ganzes Kraut, selten Samen

Inhaltsstoffe

Alkaloide (Hyoscyamin, Atropin, Skopolamin), Flavonoide, Cumarin

Wirkungen

  • spasmolytisch (glatte Muskulatur)
  • hemmt Bildung von Speichel/ Schweiß/Magensaft
  • zentral sedierend (Parasympathikus)
  • analgetisch
  • beruhigend, entspannend

Indikationen

  • Spasmen im Bereich des Gastrointestinaltraktes
  • nervöse Herzbeschwerden
  • M. Parkinson (Tremor)
  • Krampf-/Reizhusten
  • rheumatische Schmerzen (äußerlich)

Kontraindikationen

  • tachykarde Arrhythmien
  • Prostataadenom mit Restharnbildung
  •  Engwinkelglaukom
  • akutes Lungenödem
  • mechanische Stenose im Bereich des Gastrointestinaltraktes
  • Megacolon

Nebenwirkungen

Mundtrockenheit, Akkomodationsstörungen, Tachykardie, Miktionsstörungen, Koliken, Schwindel, Muskelkrämpfe bis Bewusstlosigkeit

Anwendung

Innerlich, äußerlich

Dosierung

Mittlere Einzeldosis: 0,5 g, Tagesdosis 3 g

Darreichungsform