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Dengue-Fieber

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Dengue-Fieber

Sieben-Tage-Fieber, Knochenbrecherfieber, Polka-Fieber, Dandy-Fieber sind weiter Bezeichnungen für das Dengue-Fieber. Das Dengue-Fieber ist eine durch Moskitos übertragene Virusinfektionserkrankung. Überträger sind Mücken, die sich im stehenden Wasser vermehren (vor allem in Wohngebieten in Blumentöpfen, Regentonnen usw.). Durch einen Stich einer Mücke, die das Virus enthält, gelangt dieses ins Blut und wird von dort von den dendritischen Zellen aufgenommen. Die Viren vervielfältigen sich in diesen Zellen und werden von dort über den ganzen Organismus ausgestreut. Eine Übertragung von Menschen auf Menschen geschieht über Bluttransfusionen. Die meisten Erkrankungen verlaufen asymptomatisch oder mit nur geringen Beschwerden. Die Erkrankung kann durch Komplikationen aber auch tödlich sein, vor allem bei Kindern. Es treten Fieber mit starken Kopf-, Knochen- Muskel- und Gliederschmerzen auf. Es gibt keine Impfmöglichkeit. Man muss sich durch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen vor einem Stick der Mücken schützen und das nicht nur nachts, denn die Stechmücken sind auch tagsüber aktiv.

Leitmerkmale:  Fieber, Ausschlag, Schmerzen (Kopf, Gelenke, Muskeln) nach Aufenthalt in den Tropen
Definition Beim Dengue-Fieber handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch Mücken übertragen wird

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Sieben-Tage-Fieber
  • Knochenbrecherfieber
  • Polka-Fieber
  • Dandy-Fieber
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder
Erreger
  • Arboviren (Dengue-Virus): Gattung Flavivirus (4 Unterarten DENV 1-4)
Vorkommen
  • Tropen/Subtropen: Amerika, Südostasien, Pazifik, Zentralafrika, Indien
Übertragung
  • Stechmücken: Stegomyia aegypti (Gelbfiebermücke), Stegomyia albopticus (Tigermücke)
  • von Mensch zu Mensch (Bluttransfusionen)
Inkubationszeit 3 bis 14 Tage

Symptome Die meisten Erkrankungen verlaufen mild mit wenigen Symptomen:

  • Klassisch („Sieben-Tage-Fieber“):
    • Vorstadium: Konjunktivitis, Rhinitis
    • Ausbruch: plötzlich hohes Fieber (zweigipflig, über 400C), Schüttelfrost, Glieder-/ Gelenkschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Husten, Schnupfen, leichter Körperausschlag
    • nach 2 -4 Tagen:  fieberfreie Zeit
    • beim dem 2. Fieberausbruch (4-5 Tage): grobfleckiges, konfluierendes Exanthem, breitet sich von den Armen/Beinen über den ganzen Körper aus, das Fieber ist geringer als beim ersten Anstieg
    • nach 7 Tagen: klingen die Symptome ab (doch Abgeschlagenheit über einige Wochen)

  • Hämorrhagisch: v.a. bei Kindern oder bei wiederholter Ansteckung
    • nur 5% der Infizierten
    • hämorrhagisches Fieber: innere/äußere Blutungen (Bluterbrechen, Teerstuhl)
    • starker Flüssigkeitsverlust, Blutdruckabfall
    • evtl. Schocksymptome

  • Schock:
    • geringe Anzahl der Fälle
    • schwerer Blutdruckabfall bedingt durch einen starken Flüssigkeitsverlust
Diagnose Anamnese: Urlaub in den Tropen, Fieber, Ausschlag
Körperliche Untersuchung: Lebervergrößerung
Labor: Leukozyten erniedrigt, Lymphozyten erhöht, Thrombozyten erniedrigt, Blutgerinnung, Virusnachweis

Differentialdiagnose
  • Masern
  • Influenza
  • Röteln
  • Gelbfieber
  • Typhus
  • Leptospirose
  • Malaria
  • Meningokokken
Komplikationen
  • Hämorrhagisches Denguefieber
  • Schock
Immunität/Prophylaxe
  • Stechmückenschutz: Insektenspray, helle/feste/langärmelige Kleidung, Moskitonetze
  • durchgemachte Erkrankung hinterlässt keine Immunität gegenüber anderen Untertypen (4), nur gegen den der schon durchgemacht wurde
  • Wasserreservoirs entfernen oder abdecken
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Bettruhe, Bekämpfung der Symptome, Wadenwickel
  • Medikamentöse Therapie: Infusionen, Analgetika, evtl. Bluttransfusion
Meldepflicht
  • Verdacht, Erkrankung, Tod (§§ 6/8 IfSG)
  • Namentliche Meldung (§§ 7/8 IfSG) des Erregernachweises
  • Behandlungsverbot für Heilpraktiker (§ 24 IfSG)
  • Vorschriften für Gemeinschaftseinrichtungen (§ 34 IfSG)
  • Quarantänevorschrift (§ 30 IfSG)

ff