Symptome (Leitbilder)
Durchschlafstörung

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Durchschlafstörung

Von Durchschlafstörungen spricht man, wenn man innerhalb der Nacht mehrmals aufwacht und nach dem nächtlichen Aufwachen mehr als 30 Minuten vergehen bis man wieder einschläft. Das muss mehr als 3mal pro Woche geschehen. Oft schlafen die davon betroffenen Personen leicht ein und plagen sich mit der Sorge am nächsten Tag nicht ausgeschlafen und damit fit genug für den Alltag zu sein. Die Durchschlafstörung wird als quälend erlebt. Die davon Betroffenen sind nicht ausgeschlafen, sondern müde, können am nächsten Tag nicht ihre volle Listung erbringen. Damit bekommen sie Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, was wiederum nicht begünstigend auf die Schlafstörung einwirkt. Es bildet sich ein Teufelskreis, der die Schlafstörung weiter verstärkt. Es werden Schlafmittel genommen, die zwar vorübergehend wirken, das Problem aber nicht beseitigen und selten nicht neue Probleme schaffen. Zur Behandlung muss meist die Schlafhygiene verbessert und die körperlichen wie auch die psychischen Probleme behandelt werden. Es muss also mehrgleisig gefahren werden und nach individuellen Erfordernissen die Therapie angepasst werden.

Leitmerkmale: gutes Einschlafen, vermehrtes Aufwachen, nach dem Aufwachen nur erschwertes Wiedereinschlafen
Definition

Bei einer Durchschlafstörung handelt es sich um häufiges nächtliches Aufwachen mit anschließenden Einschlafstörungen

Ursachen
  • primäre Schlafstörungen: akute/chronische psychosoziale Belastungen, spätes Essen, unregelmäßige Lebensführung, Bewegungsmangel oder exzessive Bewegung zu spät am Tag
  • sekundäre Schlafstörungen:
    • psychiatrische Erkrankungen: Depression, Sucht, Demenz, Angsterkrankungen, Schizophrenie), Ärger, Stress, Ängste
    • organische Erkrankungen: chronische Schmerzen, Herz-/ Lungenerkrankungen, Niereninsuffizienz, nächtliche Apnoe, Restless-Legs-Syndrom, zerebrale Durchblutungsstörungen
    • übrige Ursachen: Schichtarbeit, Jetlag, Lärm, Kälte, Wärme
    • toxische Ursachen: Alkohol, Kaffee, Medikamente (Beruhigungs-/ Entspannungsmittel)
    • physikalische Ursachen: Lärm, hohe Zimmertemperatur, Licht
    • hormonelle Ursachen: Hyperthyreose, Diabetes mellitus
    • Defizite im Mineralhaushalt, Nikotin
Symptome
  • Schlafen: gutes Einschlafen, vermehrtes Aufwachen, nach dem Aufwachen nur erschwertes Wiedereinschlafen, unruhig, oberflächlich
  • Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Leistungsschwäche, Unlust, Gedankenkreisen, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, Depression, Aggression
  • Psyche: Angst vor dem Aufwachen usw., fruchtloses Nachdenken über ein Problem, Konzentration auf das gestörte Schlafverhalten, viele erfolglose Versuche zur Besserung
Diagnose Anamnese: Familienanamnese, Ausschlussdiagnostik, Vorerkrankungen, Begleitsymptome, Medikamente, Alkoholmissbrauch, Belastungen, fehlende körperliche Aktivität, Schmerzen, Atempausen
Körperliche Untersuchung: gründlich
Apparative Diagnostik: Lungenfunktionsdiagnostik, CT, EEG, EKG, Schlaflabor

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: externe schlafstörende Bedingungen beseitigen, der Patient muss lernen nicht an den Schlaf zu denken, Absetzen von den Schlafmitteln, Entspannungsübungen, Taulaufen, Wassertreten, Bürstenbäder, Fichtenadelbäder, Senffußbad, warmes Fußbad bei kalten Füßen, ansteigende Fuß-/Armbäder, abends Vollbäder (Melisse, Baldrian, Fichtenadeln, Lavendel), Sport treiben, Schlaftagebuch
  • Ernährungstherapie: ausgewogen, leicht, nach 18.30 Uhr nichts mehr, warme Milch, kein Alkohol/Nikotin/Koffein
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Ausleitungsverfahren, Bachblüten, Bioresonanz-Therapie, Homöopathie, Schüssler Salze
Vorbeugung
  • mehr Bewegung (3x/ Wo.: ½ stdl. Joggen, Schwimmen usw.)
  • spannendes Buch/ gute Musik
  • Einschlafritual des Einschlafens, warmes Fußbad
  • möglichst früh zu Abend essen (leicht verdauliche Kost)
  • Schlafzimmer: ruhigster Raum, gut lüften vor dem Schlafen, Temperatur nicht über 18 Grad, gute Matratze
  • keine späten Mahlzeiten

ff