Untersuchungsmethoden
Elektromyographie (EMG)

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Elektromyographie

EMG, Elektromyogramm; Untersuchung zur Diagnostik der elektrischen Muskelaktivität (Erkrankungen von Muskeln und/oder Reizleitungsstörungen der diesen versorgenden Nerven).

Allgemeines
  • es wird der Ort, der Schweregrad und der Verlauf einer Schädigung an Nerven/Muskel diagnostiziert
  • Dauer 15 -30 Minuten
Arten
  • Nadel-EMG: kleine Elektronadeln werden direkt in den Muskel gestochen;  einzelne motorische Einheiten können gezielt untersucht werden; Spannungsunterschiede können mittels einen Computer in akustische Signale vernommen werden
  • Oberflächen-EMG: die Reizströme werden mittels Elektroden dem Muskelzugeführt, ungenauer, es können keine einzelnen Muskelfasern sondern nur der ganze Muskel beurteilt werden; ; es wird die Zeitverzögerung zwischen Schmerzimpuls und Muskelreaktion (Kontraktion) bestimmt
Indikation
  • Krankheiten/Schädigungen an Muskelzellen: Muskelentzündungen, Muskelschwäche
  • Krankheiten/Schädigungen an Nervenzellen: Polyneuropathien, Nervenverletzungen
  • Diabetes mellitus
Aktivitäten
  • Einstichaktivtät: durch Einstechen der Nadel kommt es zur spontanen Erregung der Muskelfasern, fehlen oder längeres Anhalten der Erregung sind pathologisch
  • Spontanaktivität: in Ruhe gibt es keine Aktionen des Muskels, pathologisch sind Muskelaktionspotentiale,  sie deuten auf Muskelerkrankungen hin
  • Willküraktivität: der Patient spannt seine Muskeln an und löst damit Aktionspotentiale aus, pathologisch sind zu starke/ aufgesplitterte  oder aber auch zu lange andauernde Aktionen
Durchführung
  • Untersuchung im liegen
  • Desinfektion der Haut am Einstichort
  • Aufbringen der Elektroden oder Nadeln (mindestens 2 pro Muskel) am zu untersuchenden Muskel /Nerven (die Einstichaktivität wird gemessen)
  • der Muskel ist dabei entspannt (Spontanaktivität)
  • kurzzeitig wird der Muskel auf Anforderung des Arztes angespannt (Funktionsprüfung)
  • Auslösen von elektrischen Strömen über ein Gerät
  • Aufzeichnung der Muskel-/Nervenreaktion und deren Verstärkung am Gerät
Kontraindikationen
  • Vorsicht bei Herzschrittmachern
  • Wundheilungsstörungen
Komplikationen
  • Blutungen (bei Einnahme von Blutverdünnungsmittel)
  • Infektionen (bei unsterilen Arbeiten)
Weitere
Untersuchungen
  • NLG (Nervenleitgeschwindigkeit)
  • ENG (Elektroneurographie)

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