Symptome (Leitbilder)
Epistaxis

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Epistaxis

Nasenbluten ist die deutsche Bezeichnung für die Epistaxis. Unter einer Epistaxis versteht man ein plötzliches Bluten aus der Nase (aus einem oder beiden Nasenlöchern). Tritt das Krankheitsbild nur selten auf ist es meist harmlos. Kommt es dagegen gehäuft vor kann dahinter sich eine schwerwiegende Erkrankung verstecken. Meist sind die kleinen Gefäße der Nasenaschleimhaut dabei verletzt und von diesen vor allem die Venen. Die Blutungen entstehen meist dort wo die meisten Blutgefäße sich befinden, am Locus Kiesselbachi im vorderen Teil der Nase. Gefährlich wird eine Blutung im hinteren Bereich der Nase, da hier die Gefäße größer sind (Arteria sphenopalatina) und somit die Verletzung der Gefäßwand größer ist und damit auch mehr Blut austreten kann. Hört ein Nasenbluten nach 15 Minuten nicht auf, so muss ein Arzt aufgesucht werden. Vorbeugen kann man durch ausreichende Luftfeuchtigkeit und regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft. Dazu sollten mögliche Vorerkrankungen im Vorfeld behandelt werden. Bei hellroter, spritzender Blutung kann es zu einem hypovolämischen Schock kommen und damit zur Lebensgefahr.

Leitmerkmale:  Blutung aus der Nase
Definition Bei einer Epistaxis handelt es sich um einen plötzlich auftretenden Blutverlust über die Nase

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Nasenbluten
Pathogenese Durch Verletzung der gefäßreichen Nasenschleimhaut kommt es zum Bluten aus den Nasenlöchern (hört meist nach wenigen Minuten wieder von selber auf)

Ursachen
  • lokal bedingt:
    • Gefäßverletzung innerhalb der Nase: Nasenbohren, physikalische/ chemische Verletzung der Nasenschleimhaut (Schlag/Sturz auf die Nase)
    • Nase: Frakturen (Nasenbeine, Nasenscheidewand, Schädelbasisbruch), Fremdkörper, Nasenpolypen, Nasennebenhöhenentzündung
    • Nasenscheidewand: Loch, Fehlbildungen, Austrocknung (Klimaanlage, Grippe)
    • allgemein: starkes Niesen/ Schnäuzen/Husten
    • Medikamente: Marcumar, Aspirin, abschwellende Nasensprays, Thrombozytenaggregationshemmer, Antibiotika, Psychopharmaka

  • Erkrankungen:
    • akute Infektionskrankheiten: Grippe, Masern, Typhus
    • Gefäßerkrankungen: Hypertonie, Arteriosklerose, Wegener- Granulomatose, Purpura Schönlein-Henoch, Morbus Osler
    • Blutgerinnungsstörung: Hämophilie A/B, Mangel an Vitamin K, Blutverdünnung, Willebrand-Jürgens-Syndrom
    • allgemeine Erkrankungen: Thrombozytopenie, Allergien, Mangel an Vitamin C (Skorbut), Phäochromozytom, Diabetes mellitus, Leukämie
    • Schwangerschaft
    • Stress
    • Tumoren: Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen
Symptome
  • Blutsaustritt aus der Nase: dunkelrot (venöse), hellrot spritzend (arteriell)
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Medikamente
Körperliche Untersuchung: Messung des Blutdrucks
Labor: Blutbild (Thrombozytenzahl, Hämoglobin), Gerinnung (Blutungszeit, Thromboplastinzeit, partielle Thromboplastinzeit)
Apparative Diagnostik:  Rhinoskopie, MRT, CT

Differentialdiagnose
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Ösophagusvarizen
  • Rachenverletzungen
Komplikationen
  • hypovolämischer Schock
  • Aspiration von Blut
Therapie Notfall bei unstillbarer Blutung:

  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, aufrecht hinsetzen, Kopf nach vorne und nach unten beugen (das Blut kann abließen), Nasenflügel komprimieren (über 10 Minuten), kalte Nackenumschläge (die Blutgefäße der Nase ziehen sich zusammen)
  • Naturheilkundliche Therapie: Bachblüten, Homöopathie, physikalische Maßnahmen, Schüssler Salze
  • Ernährungstherapie: fett-/fleischarm, auf Rauchen/Alkohol verzichten
  • Medikamentöse Therapie: abschwellende Nasensprays
  • Operative Therapie: Tamponade, Laserkoagulation, Gefäßunterbindung

 

Notfall

Notfallmaßnahmen bei einer vermehrten Epistaxis:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken, Nasenflügel komprimieren, kalter Nackenumschlag
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, Kopf nach vorne beugen (Aspirationsprophylaxe)
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig

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