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Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ I

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Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ I

Morbus Charcot-Marie-Tooth, HMSN, neurale Muskelatrophie, Charcot-Marie-Tooth-Hoffman-Syndrom sind weitere Bezeichnungen für die Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ I. Als Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ I bezeichnet man eineautosomal dominant vererbte neurogenetische Erkrankung mit chronischem Verlauf. Sie kommt vor allem im Kindesalter und bis zum 30. Lebensjahr vor. Durch Vererbung wird an den peripheren Nerven entweder das Axon oder die Myelinschicht geschädigt. Somit kommt es zu einer Behinderung der Signalüberleitung vom Gehirn zu den Muskeln. Die Muskeltätigkeit schwindet, der Muskel verkleinert sich (atrophieren). Wobei diese bei Geburt noch vollständig und altersentsprechend stark ausgebildet sind. Vor allem von der Erkrankung betroffen ist die Unterschenkelmuskulatur.

Leitmerkmale: zunehmende Schwäche in Händen und Füßen im Jugendalter
Definition Bei der Morbus Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ I handelt es sich um neuromuskuläre Erkrankung, vor allem der Unterschenkelmuskulatur

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Morbus Charcot-Marie-Tooth
  • HMSN
  • neurale Muskelatrophie
  • Charcot-Marie-Tooth-Hoffman-Syndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kindesalter bis 30. Lebensjahr
Pathogenese Durch Vererbung kommt es zu einer Schädigung der Nervenfortsätze (Axone) und Myelinschicht der peripheren Nerven und des Vorderhorns des Rückenmarks. Das Gehirn kann somit die Muskeln nicht mehr richtig ansteuern, wodurch diese atrophieren (Abbau). Bei Geburt waren sie noch vollständig vorhanden. Meist ist als erstes der Musculus tibialis anterior (Fußheber) befallen

Ursachen
  • Vererbung: autosomal-dominant (Chromosom 17)
Symptome
  • Bein: Hohlfuß, Muskelschwund im Wadenbereich, Fuß hängt herunter und muss vom Oberschenkel ausgehoben werden, Gangstörungen
  • Hand: Muskelschwund am Daumen, Greifschwäche, verminderte Beweglichkeit von Fingern/Handgelenk
  • Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Gangunsicherheit, Wirbelsäulenverkrümmungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Krämpfe, Schmerzen
  • Sehstörungen, Schwerhörigkeit
  • keine Reflexe
Diagnose Anamnese: Symptome, Familienanamnese
Labor: Duplikation des PMP22-Gens
Apparative Diagnostik: Nervenleitgeschwindigkeit erniedrigt, Biopsie (Nerven), ENG, EMG

Differentialdiagnose
  • Polyneuropathie
  • Rosenberg-Chutorian-Syndrom
Komplikationen
  • Lähmungen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: symptomatisch, Krankengymnastik
Bilder

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