Anästhesie
Hohe/Totale Spinalanästhesie

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Hohe/ Totale Spinalanästhesie

Totale Spinalanästhesie;  zu hohes Aufsteigen des Lokalanästhetikums im Liquorraum.

Allgemein
  • das Lokalanästhetikum steigt über Th3 hinaus im Liquorraum des Rückenmarks auf
  • es kommt zur vollständigen Sympathikusblockade, Blockade der Interkostal- und Phrenikusnerven
  • die Atemlähmung kann bis zu 3 Stunden betragen
Pathogenese Durch das hohe Aufsteigen des Lokalanästhetikums kommt es zur Beeinträchtigung der Atemmuskulatur (erschwerte Atmung) und zur Blockade des Herzen (Bradykardie, Abnahme des Herzminutenvolumens und Blutdrucks).

Ursachen
  • Verwendung von zu viel Anästhetikum bei der Spinalanästhesie
  • Eindringen des Anästhetikums bei einer Anlage eines Periduralkatheters  in den Spinalraum
Symptome
  • starker Blutdruckabfall
  • Übelkeit, Erbrechen
  • erhöhter Erregungszustand
  • die Atmung fällt ab (Bradypnoe)
  • das Bewusstsein erlischt
  • weite lichtstarre Pupillen
  • Bradykardie
Komplikationen Atemstillstand, Herz-Kreislaufstillstand

Therapie Akut lebensgefährlich

 

Notfall

Hohe Spinalanästhesie – Erste Hilfe

  • Anruf: Facharzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, zum Durchatmen anregen, 100% Sauerstoffgabe
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper, Beine hoch
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: evtl. Intubation , evtl. Wiederbelebung
  • Zusatzmaßnahmen: 2. i.v.- Zugang legen
  • Medikamente: Vasopressoren,  Infusionen (Kolloide, Kristalloide), evtl. Arterenol-Perfusor

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