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Hypertrichose

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Hypertrichose

Hypertrichosis, Hypertrichiasis, Dasyma sind weitere Bezeichnungen für die Hypertrichose. Als Hypertrichose bezeichnet man eine verstärkte Körperbehaarung, ohne auffällige Sexualbehaarung.  Die Haardichte nimmt zu. Die vermehrte Behaarung kann dabei die ganze Körperoberfläche (bis auf die Handflächen und Fußsohlen) betreffen, sie kann aber auch nur lokal begrenzt sein. Sie tritt an Stellen auf die normalerweise unbehaart sind. Bevorzugte Stellen sind das Kinn, die Oberlippe, die Ohrmuschel, die Brust, der Bauch, die Schamregion und die Innenseiten der Oberschenkel. Meist beginnt alles mit einer starken Rötung der Hautflächen. Danach wachsen zuerst kleine Haare, dann werden die Haare länger und verdichten sich. Die Ursachen hierfür sind sehr verschieden und sollten genau eruiert werden. Ziel der Behandlung ist es die Ursache für die Erkrankung zu erkennen und diese zu therapieren.

Leitmerkmale: vermehrte Behaarung der ganzen oder nur eines Teils der Haut
Definition Bei der Hypotrichose handelt es sich um eine vermehrte Behaarung des Körpers, wobei die Haardichte sehr gesteigert ist

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hypertrichosis
  • Hypertrichiasis
  • Dasyma
Einteilung/Ursachen
  • angeborene (kongenitale) generalisierte Hypertrichose: über den ganzen Körper, ohne Fußsohlen und Handflächen
    • Hypertrichosis lanuginosa congenita: es kommt durch einen Gendefekt zu einem Fortbestehen der Lanugohaare am ganzen Körper, autosomal-dominante Vererbung
    • Hypertrichosis universalis congenita (Ambras-Syndrom): durch autosomal-dominante Vererbung kommt es zu einer vermehrten Behaarung des ganzen Körpers mit seidigen Vellushaaren
    • präpuberale Hypotrichose: verstärkte Behaarung mit Terminalhaar, es ist davon der ganze Körper betroffen

  • angeborene (kongenitale) lokale Hypertrichose: nur einzelne Flecken
    • Naevus pigmentosus et pilosis: durch eine Entwicklungsstörung mit Vermehrung der Haarfollikel, es treten kleine bis große behaarte Flecken auf
    • naevoide Hypertrichose: es kommt zu kleinen scharf begrenzten Haarflecken mit Terminalhaaren
    • Melanosis naeviformis Becker: behaarte Flecken an den Schultern, Oberarme, oberer Rumpf
    • Hypertrichose bei Dysraphismus: behaarte Flecken an der Wirbelsäule am unteren Ende
    • Hypertrichosis pinnae auris: an der Ohrhelix
    • Hypertrichosis nasi: im Bereich der Nase
    • Hypertrichosis cubiti: am Ellenbogen

  • erworbene generalisierte Hypertrichose:
    • Stoffwechselerkrankungen: Schilddrüsenüberfunktion, Porphyrie
    • Erkrankungen: Virusenzephalitis
    • Tumoren: Hypophyse, Nebennierenrinde
    • Medikamente: Antihypertonika, Haarausfallmittel
    • Allgemein: Unterernährung

  • erworbene lokale Hypertrichose:
    • Erkrankungen: chronische Hautentzündungen, periphere Neuropathien, chronisch venöse Insuffizienz
    • mechanisch: Scheuern/Druck auf die Haut (z.B. durch Gipsverbände)
    • Medikamente: Immunsuppressiva
Begleiterkrankungen
  • Amaurose-Hypotrichose-Syndrom
  • Barber-Say-Syndrom
  • Gorlin-Chaudhry-Moss-Syndrom
  • Wiedemann-Steiner-Syndrom
Symptome
  • Haut: vermehrte Behaarung (ganzer Körper oder nur lokal begrenzt)
  • Allgemeinsymptome: Juckreiz, vermehrter Schweißgeruch
Diagnose Anamnese: Klinik, Medikamente, Familienanamnese
Labor: Hormone (Androgene, Schilddrüsenhormone, Hypophysenhormone, Nebennierenhormone
Apparative Diagnostik: Sonografie, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Hirsutismus
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, auslösende Medikamente absetzen (Hormonbehandlung)
  • Operative Therapie: Epilation, Laserbehandlung, Verödung der Haarwurzeln
Bilder

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