Medikamente
Ketamin (Ketanest)

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Ketamin (Ketanest)

Medikament zur Behandlung von Schmerzen auf dem Gebiet der Anästhesie.

Allgemein
  • die Spontanatmung bleibt erhalten
  • die Schutzreflexe im Rachenraum bleiben erhalten (keinen Guedel- Tubus verwenden)
  • es kommt zu einer Bewusstseinsveränderung ohne richtigen Schlafzustand (dissoziative Anästhesie)
  • bei Erwachsenen keine Ketaminmononarkose, sondern nur in Kombination mit Benzodiazepinen (Dormicum)
  • für Ruhe in der Umgebung sorgen: der Patient hat eine Narkose ohne Tiefschlaf, die Umwelteinflüsse werden nur unvollkommen verarbeitet
  • vor dem Narkosebeginn öffnet der Patient seine Augen (mit Nystagmus), danach stehen die Augen still
  • nach der Narkose sollten die Patienten möglichst wenig angesprochen werden
  • S-Ketanest wirkt stärker als das normale Ketanest
  • planzentadruchgängig
Steuerung
  • Wirkungseintritt: 30 Sekunden
  • Wirkungsdauer 5- 10 Minuten
Dosierung
  • 1 Amp. = 50 mg (bei Ketamin-S reicht die halbe Dosis)
  • i.v.: 1 – 2 mg /kg KG
  • i.m.: 5 -10 mg/kg KG
  • Nachinjektion: alle 10 Min. 0,25 – 1 mg/ kg KG
Wirkungen
  • anästhetisch
  • schmerzlindernd
  • amnestisch
  • sedierend
  • bronchienerweiternd
  • antidepressiv
Indikationen
  • Narkoseeinleitung bei kleinen Kindern (i.m.)
  • Narkoseeinleitung bei Asthmatikern (Bronchodilatation)
  • Narkose unter Spontanatmung
  • Narkose bei kleinen chirurgischen Eingriffen
  • Notfallversorgung von schwer verletzten Patienten
  • Depressionen
  • chronische Schmerzen
Nebenwirkungen
  • Atemdepression bei hoher Dosierung möglich
  • erzeugt Halluzinationen und Angstträume
  • Steigerung von Bronchialsekretation und Speichelfluss ( => Gabe von Atropin)
  • Anstieg von: Blutdruck, Herzfrequenz, Hirndruck, Augeninnendruck, Muskeltonus
Kontraindikationen
  • Bluthochdruck
  • Aneurysma
  • erhöhter Hirndruck
  • schweres Schädel-Hirn-Trauma
  • perforierende Augenverletzungen
  • bekannter erhöhter Augeninnendruck
  • EPH- Gestose
  • Koronarerkrankungen
  • Aorten-/Mitralstenose
  • Epilepsie
  • psychiatrische Erkrankungen
  • Eingriffe im Kehlkopf- Rachen- Bronchialbereich
  • Phäochromozytom
  • Hyperthyreose
  • Alkoholiker

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