Krankheiten
Lungeninfarkt

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Lungeninfarkt

Bei einem Lungeninfarkt handelt es sich um den Untergang von Lungengewebe verursacht durch einen vollständigen Verschluss eines peripheren Astes einer Pulmonalarterie. Durch die Minderversorgung des Lungengewebes kommt es zu einer Nekrose. Das abgestorbene Lungengewebe kann somit nicht mehr am Gasaustausch teilnehmen. Die Erkrankung tritt meist dann auf, wenn das Herz oder die Lungen schon vorgeschädigt sind (Herzschwäche, Herzerkrankung, chronische Atemwegserkrankungen). Es steigt hierbei der Druck in den Lungenarterien (Rückstau des Blutes), wodurch später auch die Bronchialarterie zusammengedrückt werden und so das betroffene Lungengewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen werden kann. Aus den Bronchialgefäße tritt Blut aus und dringt in das Lungengewebe ein, das abstirbt. Die Lunge selbst wird durch zwei Arterien versorgt. Einmal über die Lungenarterien, die ihr Blut von der rechten Herzkammer erhalten und das zweite Mal über die Bronchialarterien, die sauerstoffreiches Blut von der linken Herzkammer geliefert bekommen. Bei einem Lungeninfarkt müssen, anders wie bei einer Lungenembolie, beide blutzuführenden Gefäßen verschlossen sein.

Leitmerkmale: plötzliche Brustschmerzen und Atemnot nach Operationen/Lungen-/ Herzerkrankungen
Definition Bei einem Lungeninfarkt kommt es zum Absterben von Lungengewebe nach einem Verschluss einer Lungenarterie

Pathogenese Durch eine Embolie in den Gefäßen der Lunge und eine Stauung in der Lunge kommt es zu einem Stillstand der Blutversorgung der Lungen. Das Blut staut sich in den Lungen. Es kommt es zu einer Unterversorgung des Gewebes unterhalb des Verschlusses mit anschließendem Absterben des Lungengewebes

Voraussetzungen für einen Lungeninfarkt
  1. Verschluss von sehr kleinen, peripheren Lungenarterienästen (Segmentarterien)
  2. Verschluss auch der Bronchialarterien
Ursachen
  • Lungenembolie
  • Lungenstauung: Linksherzinsuffizienz
Risikofaktoren
  • chronische Lungenerkrankungen
  • chronische Herzerkrankungen
  • vorausgegangene Operationen
  • lange Bettlägerigkeit
  • langes Sitzen
  • tiefe Bein-/Beckenthrombose
  • Tumorerkrankung
  • Schwangerschaft/Geburt
  • Pille
Symptome
  • Allgemeinsymptome: plötzliche Schmerzen (Brust, Rippenfell), Zyanose
  • Lunge: Dyspnoe, Hämoptyse
Diagnostik Anamnese:  Klinik, Blutdruck-/Pulsmessung
Körperliche Untersuchung: Auskultation (Thorax)
Labor: Allergietest
Apparative Diagnostik: Rö-Thorax, CT, Lungenszintigrafie, Sonografie, EKG

Komplikationen
  • Pneumonie
  • Pleuritis
  • Lebensgefahr
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antikoagulantien, Streptokinase, evtl. Antibiotika
  • Operative Therapie: Aufhebung der Embolie, Stent-Einlage

ff