Krankheiten
Morbus Raynaud

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Raynaud (Morbus)

 Durch Angiospasmen auftretende anfallsweise rezidivierende (immer wiederkehrende) Mangeldurchblutung (arterielle Minderversorgung) der Finger 2-5 (der Daumen ist meist nicht betroffen) mit Schmerzen unklarer Genese, v.a. Frauen betroffen (80%).

 

Leitmerkmale: Blässe der Finger 2-5

 

 

Pathogenese

Durch einen erhöhten Sympathikustonus kommt es zu Spasmen der Fingerarterien, wodurch diese nicht mehr ausreichend arteriell durchblutet werden.

 

Einteilung/Ursachen

 

 

Ablauf

  1.  Zyanose der Haut
  2.  Blässe/Weißverfärbung einzelner Finger/Zehen 
  3.  Hautrötung durch Vasodilatation 

 

Symptome

Anfallweise, meist ausgelöst durch Kälte/Stress (Dauer: 10-20 Min.):

 

 

Psychosomatik

Auslösende Situationen:

  • Kälte und/oder emotionale Faktoren
  • Trennungssituation (Scheidung, Tod)
  • Situationen in denen Impulse außer Kontrolle geraten
  • Zurückgewiesen werden, ausgeliefert sein
  • Situationen, in denen das Selbstwertgefühl bedroht ist

 

Menschentyp:

  • aktiver Typ: Leistungs-/Geltungsehrgeiz, viel beschäftigt, unruhig, um Distanz bemüht, gereizt, latente Aggressivität
  • passiver Typ: empfindsam, introvertiert, weich, depressiv

 

Auswirkungen:

  • zunehmende Kontrolle der Bedürfnisse nach Nähe/Wärme um nicht enttäuscht zu werden
  • Angst vor dem Ausgeliefert sein

 


Diagnose

Körperliche Untersuchung: Temperaturunterschiede, lokale trophische Störungen

Labor:BSGé, CRPé, Blutbild, Eiweißelektrophorese, Antikörper

Apparative Diagnostik:Sonographie, Arteriographie, Oszillographie

Tests:Faustschlussprobe, Allen-Test, Kälteprovokationstest (Eiswasser)

 

Differentialdiagnose

 

Komplikationen

Kapillaraneurysmen, Nekrosen, Gangrän

 

Therapie

 

 

Prognose

75 % heilbar

 

 

 

Gut zu wissen

 

Cave

 

G

 

M. Raynaud kann ein erstes Anzeichen einer Kollagenose (Sklerodermie, Lupus erythematodes) sein.

 

 

Merke

 

N

 

M. Raynaud ist keine OP-Indikation.

 

 

 

Merke

 

N

 

Normalerweise sind die Finger 2-5 betroffen, sind nur einzelne Finger betroffen, so spricht man vom Digitus mortuus.