Nahrung im Magen

Die eigentliche Verdauung/Resorption geschieht im Dünndarm, im Magen wird die Nahrung nur darauf vorbereitet.

Verweildauer

Hängt von verschiedenen Faktoren ab wie:

ca. 1-5 Stunden: hängt von der Zusammensetzung der aufgenommenen Nahrung und Verdauungsleistung ab
Beschaffenheit der Nahrung: flüssig oder fest, Wasser geht schnell durch den Magen, feste Nahrungsbestandteile müssen zuerst zerkleinert werden
Zusammensetzung der Nahrung:Fette bleiben länger, Eiweiße mittel und Kohlenhydrate kurz im Magen
Füllungszustand des Magens: bei vollem Magen und leeren Duodenum geht die Passage schneller
Beschleunigung der Passage: weiche Nahrungsbeschaffenheit, aktiver Parasympathikus, leerer Dünndarm

Ablauf

erreicht ein Bissen die Kardia, so erschlafft die Muskulatur des Mageneingangs (reflektorisch durch Reize aus dem Ösophagus) und des Fundus (=> die Nahrung wird hier zwischengelagert)
es entstehen langsame ringförmige Kontraktionen (Zusammenziehungen) der Magenwand, die sich in Richtung Magenausgang verstärken und beschleunigen (autonom (nicht dem Willen unterworfen), von der Muskelschicht des Magens selbst ausgehend)
der Mageninhalt wird durchmischt/zerkleinert
- Eiweiß: wird angedaut
- Fette: werden durchmischt und somit für die weitere Verdauung vorbereitet
- Kohlenhydrate: werden in ihrer Spaltung gehemmt, sie passieren den Magen ohne weitere Bearbeitung
danach wird der Speisebrei Richtung Dünndarm geschoben
im Antrum melden Mechanorezeptoren unzerkleinerte Partikel im Nahrungsbrei, wodurch der Pylorus geschlossen und der Speisebrei zur nochmaligen Verarbeitung in den Korpus zurückgedrängt wird
ist die Nahrung danach zerkleinert (wenige Millimeter), öffnet sich der Pylorus nur geringfügig (durch Reize aus dem Antrum), um die Nahrung portionsweise (1-2% des Mageninhaltes) an den Dünndarm weiterzugeben
nur wenige Stoffe können die Magenschleimhaut durchdringen: es sind dies Alkohol, Zucker, Medikamente

Sekrete/ Hormone	Bildungsort	Wirkung
Alpha-Amylase	Mund/Pankreas	spaltet Kohlenhydrate
Cholezystokinin Pankreozymin	Dünndarmschleimhaut	erhöht Pankreassekretion erhöht Gallenblasenkontraktion (-zusammenziehung) erhöht Darm-, erniedrigt Magenbeweglichkeit
Chymotrypsin/ Trypsin	Pankreas	spaltet Eiweiße
Gallenflüssigkeit	Leber	emulgiert Fette zu Mizellen
Gastrin	G- Zellen der Magenschleimhaut	erhöht Salzsäurebildung im Magen erhöht Magenbeweglichkeit erhöht Gallen-/Pankreassekretion
Lipase	Pankreas	spaltet Fette
Pepsinogen	Hauptzellen des Magens	bindet Vitamin B12
Salzsäure	Belegzellen des Magens	beschleunigt Umwandlung: Pepsinogen zu Pepsin
Sekretin	Dünndarmschleimhaut	erhöht Bikarbonatbildung im Pankreas erhöht Gallenbildung verminderte Magenbeweglichkeit verminderte Magensaftproduktion
Somatostatin	In den D-Zellen des Verdauungstraktes (Magen, Dünndarm)	verminderte Magensekretion verminderte Pankreassekretion verminderte Magen-/Darmbeweglichkeit
VIP Vasoaktives intestinales Peptit	In verschiedenen Abschnitten der Darmwand und Magen	erhöhter Tonus der glatten Muskulatur erhöhte Durchblutung verminderte Säure-/Pepsinogensekretion

Drüsenart	Vorkommen	Produktion
Nebenzellen	Korpus	Schleim
Hauptzellen	Korpus/Fundus	Pepsinogen
Belegzellen	Korpus/Fundus	Salzsäure, Intrinsic Faktor
G-Zellen	Hypophyse	Gastrin

Merke

Salzsäure aktiviert nicht den Intrinsic-Faktor und auch nicht die Pankreasenzyme

Merke

Resorption: Aufnahme eines Stoffes über das Epithelgewebe (Haut/Schleimhaut) in den Körper
Absorption: Lösen von Gasen in Flüssigkeiten/festen Stoffen
Exkretion: Ausscheiden eines Abfall-/Giftstoffes aus dem Körper
Sekretion: Abgabe von Stoffen durch Drüsenzellen an die Oberfläche

Merke

Schlafstörungen können eine Folge von zu schweren Mahlzeiten vor dem zu Bettgehen sein, dann nachts ist v.a. der Parasympathikus aktiv und verarbeitet die Nahrung.