Krankheiten
Nikotinvergiftung

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Nikotinvergiftung

Vergiftung durch die Aufnahme zu großer Mengen an Nikotin, oral ab 30-40 mg.

Leitmerkmale: Bewusstseins-/Atemstörungen, vermehrter Speichelfluss, Übelkeit
Pathogenese Durch eine vermehrte Nikotinaufnahme (meist oral) kommt es zu einer Überreaktion des Parasympathikus.

Ursachen
  • Zigaretteneinnahme über den Mund
Symptome
  • Allgemeinsymptome: verstärkter Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schweißausbruch, kalte/blasse Haut, Kopfschmerzen
  • neurogen: Krämpfe, Bewusstseinseintrübung, Sehstörungen, Lähmungen, Synkopen
  • kardial/vasal: Bradykardie, Arrhythmie, Hypotonus
  • pulmonal: Dyspnoe
  • enteral: Koliken, Durchfall, Oligurie bis Urämie
  • Schocksymptome
Diagnose Anamnese: Nikotineinnahme
Körperliche Untersuchung: Reflexe, Körpertemperatur
Labor: Blutgase,  Elektrolyte, CK, GOT,GPT, Blut/Urin: Nikotinwerte
Apparative Diagnostik: Magensaftuntersuchung

Komplikationen Atemstillstand, Atelektasen, Arteriosklerose, Krebs

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Erbrechen lassen, Magenspülung, Sauerstoff
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika

 

Notfall

Nikotinvergiftung:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Erbrechen lassen, beengte Kleidung öffnen, Patient zudecken
  • Lagerung: wie es der Patient toleriert, bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: wenn nötig
  • Zusatzmaßnahmen: v.- Zugang, evtl. Sauerstoffgabe

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