Notfall- und Erste Hilfe
Notfalllagerungen

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Notfalllagerungen

Wenn die Lagerungen korrekt durchgeführt werden sichern sie die Sauerstoffversorgung über die Atemwege und unterstützen den Helfer bei der Behebung von Herz-/Kreislaufstörungen.

Arten
  • erhöhter Oberkörper: der Oberkörper ist erhöht, die Arme liegen seitlich, zur Unterstützung des Einsatzes der Atemhilfsmuskulatur und zur Entlastung des Lungenkreislaufes, dazu Reduktion des venösen Rückflusses; zur Entlastung von Herz und Lunge
  • Oberkörper 300 erhöht: der Oberkörper wird nur leicht erhöht (bis 300), der Knickwinkel des Körpers liegt im Bereich der Hüftgelenke, der Kopf wird in eine Mittelstellung (nicht abknicken) gebracht um den Hirndruck/-durchblutung und den venösen Rückfluss zu senken; zur Verbesserung des venösen Rückflusses aus dem Gehirn
  • Flachlagerung: der Körper wird ohne Untermauerung mit einem Hilfsmittel ganz flach auf eine Decke/Trage gelagert, dabei darf der Patient nur achsengerecht gedreht werden, die Arme liegen seitlich des Patienten, die Beine nebeneinander; weitere Schäden oder gar ein Querschnitt sollten dadurch verhindert werden
  • Rückenlage mit angezogenen Beinen: der Patient befindet sich in der Rücken-lage, er zieht die Beine an (Unterstützung mit einer Knierolle), und erhält ein Kopfpolster um die Bauchdecke zu entspannen; zur Entspannung der Bauchdecke
  • Stabile Seitenlage: der Patient liegt auf dem Rücken, der Helfer kniet heben ihn. Der zum Retter nahe Arm des Betroffenen wird soweit als möglich nach oben rechtwinklig abgestreckt, die Handfläche zeigt nach oben. Der andere Arm des Patienten wird über dessen Brust gelegt, gebeugt und an die gegenüberliegende Wange gelegt. Das weiter entfernte Bein wird gebeugt. Mit einer Hand fixiert der Helfer die Hand des Patienten an dessen Wange mit der anderen Hand nimmt er den abgewinkelten Fuß (oberhalb des Kniegelenks)und zieht den Patienten zu sich herüber, wodurch der Patient in die Seitenlage kommt. Jetzt überstreckt der Helfer noch den Kopf des Patienten (Erbrochenes kann abfließen); dient zur Aspira-tionsprophylaxe und zum Freihalten der Atemwege
  • Schocklagerung (Lagerung mit erhöhten Beinen): die Beine alleine werden hoch gelagert (150 schiefe Ebene), liegen dabei nebeneinander gleich hoch, der Kopf liegt tief, so dass es zu einem vermehrten venösen Rückfluss (Herz) kommt (nicht durchgeführt bei: kardiogenen Schock, Erkrankungen/Verletzungen im Brust-bereich/ Kopf/ Wirbelsäule/Becken/Bauch/Beinen, erhöhtem Hirndruck)
Anwendung
  • erhöhter Oberkörper: bei Atemnot, Dyspnoe, Asthmaanfall, Lungenembolie, Lungenödem (mit Beine tief), Herzerkrankung (Rechtsherz), hypertensive Krise, kardiogener Schock, Thorax-Traumen (z.B. Pneumothorax: möglichst auf die verletzte Seite lagern), Schwellungen im Gesichts-/Halsbereich, Hitzschlag
  • Oberkörper 300 erhöht: bei kardiogenen Schock, Krafteinwirkungen auf dem Kopf (Schädel-Hirn-Trauma, erhöhter Hirndruck, intrazerebrale Blutungen, Sonnenstich)
  • Flachlagerung: bei Wirbelsäulenverletzungen
  • Rückenlage mit angezogenen Beinen: bei Bauchverletzungen, akutem Abdomen
  • Lagerung auf die verletzte Seite: bei Brustkorbverletzungen (Ruhigstellung, bessere Belüftung der gesunden Lungenseite), evtl. leichte Oberkörpererhöhung
  • Stabile Seitenlage: bei Bewusstlosigkeit, als Aspirationsprophylaxe
  • Schocklagerung (Lagerung mit erhöhten Beinen) : bei Schock, Blutvolumenmangel, Kreislaufschwäche
  • Extremität tief lagern: bei akutem peripheren Arterienverschluss
  • Extremität hoch lagern: bei akutem peripheren Venenverschluss (Thrombose)

gg