Anästhesie
Periphere Venenpunktion

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Periphere Venenpunktion

Punktion einer Körpervene um einen venösen Zugang zu legen.

Allgemein
  • je tiefer die Extremität liegt, desto mehr kommen die Venen zum Vorschein
  • zum Punktieren sollte man sich eine  entspannende Körperposition suchen (der Ausführende sitzt, der Arm der Punktion liegt  auf einer Armhalterung)
  • die Haut möglichst schnell durchstechen (verursacht weniger Schmerzen als langsam vorzugehen)
  • bei empfindlichen Patienten (Kinder, ältere Leute) die Haut mittels mit Lokalanästhetikum getränktem Pflaster für 10 Minuten vorher betäuben
  • vor dem Punktieren auf die Vene leicht klopfen, dadurch wird Histamin freigesetzt, die Venen erweitern sich
  • bei kalten Extremitäten, diese vorher erwärmen: fördert ebenfalls die Erweiterung der Venen
  • bei Rollvenen die Vene mit der nicht freien Hand des Ausführenden fixieren
Punktionsort
  • oberflächliche Vene
  • der Ort richtet sich nach den Venenverhältnissen, der Zugängigkeit zur Punktionsstelle (weit weg vom Operationsgebiet) und der Dauer der Anwendung
  • er sollte soweit distal (körperfern) als möglich  sein (Reihenfolge: Handrücken, Unterarm, Ellbogen, Fußrücken, V. jugularis externa)
  • er sollte auf der nicht dominanten Extremität erfolgen (wenn die Kanüle länger liegen muss, kann der Patient immer noch einige Arbeiten verrichten)
  • ist eine Punktion an  der oberen Extremität nicht möglich, sucht man am Bein
Indikation
  • Blutentnahme
  • Verabreichung von Infusionen/Arzneimittel
Instrumentarium
  • Punktionskanüle
  • 3- 4 Purzellintupfer
  • Desinfektionsspray
  • Blutdruckmanschette/Staumanschette
  • Unterlage
  • Handschuhe
  • Pflaster zum Fixieren bei länger liegenden Punktionsnadeln
  • evtl. Einmalrasierer
  • evtl. Infusion, Blutröhrchen
  • Kanülenabwurf
Durchführung
  • Stauschlauch möglich proximal (körpernah) an einer Extremität anlegen
  • Stauung desselben über den diastolischen Blutdruck ( bei über den systolischen Blutdruck läuft kein Blut in die Vene, womit sie sich nicht erweitert)
  • hygienische Händedesinfektion vor jeder Punktion
  • Handschuhe anziehen (steril oder unsteril hängt von der Punktionsart ab)
  • Aufsuchen einer peripheren Vene, die in ihrem Verlauf möglichst grade sein soll
  • bei starker Behaarung Rasur der Einstichstelle (Cave! Blutungen, offene Stellen ermöglichen ein Eindringen von Krankheitserreger in das Blutsystem)
  • säubern (evtl. enthaaren) und entfetten der Einstichstelle mittels alkoholischen Desinfektionsmittel
  • Hautdesinfektion durch erneutes Besprühen der Einstichstelle mit dem alkoholischen Desinfektionsmittel
  • evtl. Lokalanästhesie
  • Haut in Längsrichtung der zu punktierenden Vene straffen
  • Punktion der Vene mittels einer sterilen Kanüle (es muss Blut zurückkommen)
  • Blutentnahme (evtl. über ein Laborröhrchen zur Blutbestimmung)
  • nach der Blutentnahme zuerst die Staubinde öffnen
  • danach die Kanüle aus der Vene entfernen (nicht vorher sonst spritzt Blut aus der Punktionsstelle ; Cave hoher Druck)
  • Drücken auf die Punktionsstelle um die Blutung zu  unterbrechen
  • steriles Verschließen der Punktionsstelle mittels Pflaster (Vorsicht auf Plasterallergie)
Komplikationen
  • Infektionen
  • Ruptur der Vene (Durchstechen) mit Hämatombildung
  • arterielle Fehlpunktion (es spritzt)
  • Verletzung von Nerven
  • Luftembolie
  • Thrombophlebitis bei längerer Reizung der Venenwand

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