Homöopathie
Repertorisation

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Repertorisation

 

 Patientenaussagen und Symptombeschreibungen müssen zuerst in die reduzierte Sprache der Repertorien übersetzt werden.

 

 

Allgemein

  • die Repertoriumssprache ist reduziert und standardisiert
  • durch diese „Übersetzung“ verlieren viele Symptome an ursprünglicher Genauigkeit, das muss durch das Studium der Materia medica wieder ausgeglichen werden.
  • Auswahl nach Nennungen (Häufigkeit pro Symptom/ Symptomengruppe) und Wertigkeit (Summe) oder eine Kombination aus beiden

 

Wichtige

Symptome

  • alle für den einzelnen Krankheitsfall charakteristischen
  • v.a. Symptome, die sich von ähnlichen Fällen unterscheiden

 

Repertorium

  • repertorisieren = Aufsuchen der Symptome im Symptomenverzeichnis (Repertorium)
  • Repertorium ist das wichtigste Werkzeug der Homöopathie
  • soll Umkehrung der gesamten Materia medica sein
  • reduziert auf allgemeine Formulierungen, zusammengefasste Rubriken

 

Aufbau des

Repertoriums

  • hierarchisch: Psyche, Körperregionen (vom Kopf bis Fuß), allgemeines (alphabetisch: nur in Englisch)

 

Gliederung der

Kapitel

  • Ordnungsprinzip: Alphabet
  • Fehlwahrnehmungen: Ohrgeräusche beim Ohr
  • Verlangen/Abneigungen

 

Regeln

  • möglichst genaue Übereinstimmung bezüglich der Formulierung des Patienten, Lokalisation, Modalitäten
  • suchen der Rubrik mit der genauesten Entsprechung (kleinste Zeiteinheit z.B. 23.30 Uhr), dem kleinsten zutreffenden Körperbezirk, der spezifischen Empfindung
  • wird die Rubrik nicht gefunden: in einer übergeordneten Rubrik suchen, Analog-Rubrik
  • schnelle Repertorisation mit wenigen Symptomen eignet sich nicht für schwierige/chronische Fälle, nur bei akuten Fällen

 

Akute Fälle

  • im Verletzungsfall/akuten Infekt genügen wenige eindeutig/ charakteristische Symptome (3-8 Stück)
  • eigentümliche/charakteristische Symptome werden zuerst gesucht
  • höchstens 10-30 Arzneien in einer Liste auflisten
  • Arznei mit dem meisten Nennungen wird im Arzneimittellehrbuch nach geschlagen, mit dem Fall verglichen

 

Sonderregelungen

  • Lateralitäten: zu Beginn der Rubrik: einseitig, links, rechts
  • Zeitangaben: zu Beginn einer Rubrik: morgens, von-bis
  • Erstreckungen: am Ende der jeweiligen Rubrik: Kopf-Schmerz-erstreckt sich zu Augen
  • Lokalisationen: hinter den Unterrubriken
  • Schmerzqualitäten: alphabetisch nach der Schmerzlokalisation: brennend, stechend, ziehend

 

Wertigkeit

  • einwertig: Symptom trat selten in der Arzneimittelprüfung auf, normale Schrift
  • zweiwertig: Symptom trat häufiger in der Arzneimittelprüfung auf, kursive Schrift
  • dreiwertig: Symptom trat häufig in der Arzneimittelprüfung auf, fette Schrift

Besonders stark ausgeprägte Symptome beim Patienten sind nicht gleichzusetzen mit einer höheren Wertigkeit des Arzneimittels.

 

Vorgehen

Gewichtige Symptomenliste >>> Analogschlüsse >>> geeignete Rubrikgröße  >>> Bewertung der Grade  >>> Materia medica-Vergleich

 

Fehlerquelle

  • unwichtige Symptome (allgemeine, pathognomonische)
  • nicht zu große Rubriken (max. 30-50 Arzneieinträge), sonst setzen sich die Polychreste durch
  • zu viele Rubriken (max. 10-20)