Krankheiten
Spina bifida

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Spina bifida

Wirbelspalt, offener Rücken; angeborene Erkrankung, die einzelnen Wirbelkörper sind in der Mitte offen (nicht zusammengewachsen), so dass ein offener Wirbelkanal entsteht (v.a. die Lendenwirbelsäule ist betroffen), Fehler in der Embryonalentwicklung (22. – 28. Tag der Schwangerschaft).

Leitmerkmale:  Wirbelsäulenspalt, wenig Symptome bis Lähmungen
Einteilung
  • Spina bifida occulta: die Haut ist über der Wirbelsäule noch geschlossen (asymptomatisch), der Wirbelbogen ist zweigeteilt, keine Behandlung nötig
  • Spina bifida aperta: die Wirbelkörper sind offen, die Hirnhäute liegen frei
  • Meningozele: freiliegender Meningealsack mit Liquorfüllung, die Rückenmarkshäute wölben sich unter der Haut vor, das Rückenmark ist nicht geschädigt und liegt nicht im Spalt
  • Meningomyelozele: Spalt in der Wirbelsäule, die Ausbuchtung enthält gegenüber einer Meningozele auch Anteile der Rückenmarks. In einer Blase befinden sich Teile des Rückenmarks, der Rückenmarkshäute und Nerven, Nervenschädigungen
  • Myeloschisis: das Nervengewebe liegt vollkommen frei, keine Bindehaut ist vorhanden
Pathogenese Bei der Entwicklung des Kindes im Mutterleib kommt es zu einer Fehlbildung. Die Wirbelkörperbögen schließen sich nicht ganz (Spaltbildung), so dass Rückenmark und Nerven dazwischen austreten kann. V.a. ist die Lendenwirbelsäule und das Kreuzbein betroffen.

Ursachen
  • Umweltfaktoren
  • Folsäuremangel
  • Rauchen/Alkohol während der Schwangerschaft
  • Medikamente: Antiepileptika
  • Diabetes mellitus
Symptome Je nach Schwere und Ort der Erkrankung von fast keinen Symptomen bis Rückenmarksschädigungen:

  • Gehbehinderung bis Lähmung, Wirbelsäulendeformationen, Klumpfuß
  • Hydrozephalus
  • keine Kontrolle über Darm/Blase, Harnwegsinfekte
  • geistige Entwicklung normal
Diagnose Apparative Diagnostik: Sonographie, Triple-test, CT

Komplikationen Querschnitt

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: je nach Ausprägung der Erkrankung, Krankengymnastik, Prothesen
  • Operative Therapie: Verschließung des/der Wirbelkörper

gg