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Subarachnoidalblutung

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Subarachnoidalblutung

Arterielle Einblutung der Gehirnarterien in den Subarachnoidalraum (zwischen Pia mater und Arachnoidea; v.a. Männer im Alter zwischen 30 und 50 Jahren.

Leitmerkmale: stärkste akute Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz“), Meningismus, Erbrechen
Pathogenese Durch das Platzen einer Gehirnarterie (körperliche Anstrengung) läuft Blut in den mit Liquor gefüllten Raum, wobei die Gehirnhäute verkleben und der Liquor rückgestaut wird. Es kommt dadurch zu einer lebensbedrohlichen Drucksteigerung im Gehirn.

Ursachen
  • Ruptur eines Hirnarterienaneurysma (in 80–90% der Fälle; Aneurysma: angeborene Aussackung einer Arterie, Beschwerden meist 40.–55. Lebensjahr) durch Heben, Pressen usw.
  • arteriovenöse Missbildungen (selten)
  • erhöhte Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese)
  • Leukämie, Tumoren, Metastasen, Trauma, Arteriosklerose
Symptome
  • Schmerzen: plötzlich stärkste, Kopf (meist Hinterkopf), pochend
  • vegetativ: Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Veränderung von Puls und Atmung
  • zerebral: Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Nackensteife (je nach Herdlokalisation), Bewusstseinseintrübung bis tiefes Koma, Meningismus
  • Augen: Mydriasis, Stauungspapille, unterschiedlich große Pupillen, vor Blutung: Doppeltsehen (Warnsignal), lichtscheu
  • kardial: Tachy-/Bradykardie
  • pulmonal: Störung des Atemantriebes, Tachypnoe
  • Gesicht: rot, aufgedunsen
Diagnose Anamnese: Aneurysma, Familienanamnese, Risikofaktoren (Nikotin, Hyperlipidämie, arterieller Hypertonus), TIA/PRIND in der Vorgeschichte, Diabetes mellitus, Symptome akut/langsam auftretend, Medikamente (Marcumar, Pille)
Körperliche Untersuchung: neurologischer Status, Bewusstsein, Paresen, Pyramidenzeichen, Blutdruck-Messung an beiden Armen, Reflexe
Labor: Blutbild, Gerinnung, GOT, GPT, Kreatinin, Elektrolyte, Blutzucker
Apparative Diagnostik: CT, MRT, Liquorpunktion bei negativen CT-Befund, Rö-Thorax, Angiographie, Doppler-Sonographie

Differentialdiagnose Migräne, Cluster-Kopfschmerz, Meningitis, subdurales Hämatom, Kopfschmerz, Apoplex, Epilepsie, Glaukom

Komplikationen Rezidivblutung, Gefäßspasmen im Bereich der Blutung, akuter Hydrozephalus (durch Abflussstörung)

Therapie NOTFALL:

  • Operative Therapie: frühzeitige Gefäß-Operation (Trepanation), Blutstillung, evtl. Drainage
Prognose Ungünstig: bei 50 % der Patienten tödlicher Verlauf, häufig akuter Hirntod noch vor Erreichen der Klinik

 

Notfall

Subarachnoidalblutung:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • Lagerung: 300 erhöhter Oberkörper, bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: wenn nötig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, Schmerzbehandlung
  • Medikamente: physiologische Kochsalzlösung, evtl. Schocktherapie

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