Medikamente
Thiopental (Trapanal)

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Thiopental (Trapanal)

Kurz wirksames Hypnotikum, das zur Narkoseeinleitung verwendet wird.

Allgemein
  • gehört zur Gruppe der Barbiturate
  • schneller Wirkungseintritt und baut sich aber auch wieder schnell ab
  • setzt sich im Muskel-/Fettgewebe ab (bleibt somit stundenlang im Körper)
  • enge therapeutische Breite
  • es gibt kein Antidot
  • länger wirksam als Methohexital
  • wiederholte Nachinjektionen verlängern die Aufwachphase
  • nicht zu schnell spitzen (Gesamtdosis nicht unter 30 Sekunden), da sonst die Nebenwirkungen verstärkt auftreten
  • die Lösung verliert 6 Std. nach dem Herrichten ihre Wirkung
  • bei der Injektion merken die Patienten häufig einen „knoblauchartigen“ Geschmack
  • überprüfen der Narkosetiefe durch Testen des Lidschlages
Steuerung
  • Wirkungseintritt: 20 -30 Sekunden
  • Wirkungsdauer: 5- 15 Minuten
Dosierung
  • 1 Amp. = 500 mg / 1ml = 25 mg
  • i.v.: Erwachsene: 2-5 mg/Kg KG , Neugeborene: 3-5 mg/kg KG, Säuglinge 6- 8 mg/kg KG
Dosiserniedrigung bei
  • Hypovolämie
  • Anämie
  • Blutungen
  • respiratorischer Insuffizienz
  • Kachexie
  • Muskelerkrankungen
  • Hypothyreose
  • alten Patienten
Dosiserhöhung bei
  • Alkoholikern
  • Drogenabhängigen
  • Hyperthyreose
Wirkungen
  • schlaffördernd
  • angstlösend
  • antikonvulsiv
  • enthemmend
  • nicht analgetisch
  • hirndrucksenkend
  • konstriktorisch (Bronchien)
  • negativ inotrop
  • Dämpfung des zentralen Nervensystems
Indikationen
  • Narkoseeinleitung
  • tiefe Analgosedierung
  • kurze (ambulante) Narkosen
  • Zahnbehandlungen
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Hirnödem
  • bei zerebralen Krampfanfällen
Verteilung im Körper
  • 1. Phase:  Anreicherung im Gehirn, Herz, Leber, Nieren
  • 2. Phase: Umverteilung in Muskeln, Bindegewebe, Knochen, Haut, Lungen
  • 3. Phase: Anreicherung im Fettgewebe
Abbau
  • Leber
Nebenwirkungen
  • Atemdepression bis Atemstillstand
  • Blutdruckabfall
  • Abnahme des Herzzeitvolumens
  • Tachykardie
  • unwillkürliche Muskelbewegungen
  • Schmerzen bei rascher Injektion (Venenreizung)
  • Laryngospasmus
  • Bronchospasmus
  • Husten
  • Schluckauf
  • vermehrter Speichelfluss
  • Nachschlaf
  • körperliche/psychische Abhängigkeit
  • allergische Reaktion
  • Verstärkung der Wirkung durch Alkohol/Opiate
Kontraindikationen
  • Porphyrie
  • Epilepsie
  • Asthma
  • COPD
  • Hypovolämie
  • Schock
  • schwerer Leber-/Nierenfunktionsstörungen
  • dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Mitralstenose
  • akuter Myokardinfarkt
  • Barbituratallergie

 

Cave
I.m./ i.a. – Injektionen sind kontraindiziert (Gewebsnekrosen)

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