Krankheiten
Thrombotisch thrombozytopenische Purpura

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Thrombotisch thrombozytopenische Purpura (TTP)

Morbus Moschcowitz, Moschcowitz-Syndrom; Multisystemerkrankung mit den Bildern einer Verminderung der Thrombozyten, hämolytischen Anämie und neurologischen Symptomen, v.a. Frauen um das 40. Lebensjahr.

Leitmerkmale: Trias verminderte Thrombozytenzahl, hämolytische Anämie, zerebrale Symptome
Einteilung
  • idiopathische TTP: Autoimmunerkrankung mit Autoantikörper gegen ADAMTS13
  • sekundäre TTP: krankheitsbedingt
  • familiäre TTP: Gendefekt am Chromosom 9
Pathogenese Durch eine krankhafte Abweichung des von-Willebrand-Faktors kommt es im Blutplasma zu einer Anhäufung von vWF-Multimere. Die Folge davon sind vermehrte Mikrothromben in den Kapillaren und eine Zerstörung der Erythrozyten. Die Organe im Versorgunggebiet der betroffenen Kapillaren werden minderversorgt.

Ursachen
  • Infektionserkrankungen: Influenza, Poliomyelitis, HIV
  • Autoimmunerkrankungen: Lupus erythematodes
  • maligne Hypertonie
  • Präeklampsie, HELLP-Syndrom
  • Kollagenosen
  • akute Glomerulonephritis
  • Medikamente: Ovulationshemmer, Antibiotika
  • Transplantatabstoßung
  • Krebserkrankungen
  • Strahlentherapie
  • Schwangerschaft
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Fieber
  • Anämie: Schwindel, leichter Ikterus, Kopfschmerzen, Tachykardie
  • dermal: Petechien, Purpura
  • zerebral: Seh-/Sprachstörungen, Krampfanfälle, Bewusstseinseintrübungen
  • Mitbeteiligung von: Herz, Niere, Nebenniere, Leber, Milz, Pankreas
Diagnose Anamnese: Petechien, Ikterus, Fieber, neurologische Symptome, Medikamenteneinnahme, Vorerkrankungen
Labor: Blutbild (Anämie, Thrombozytopenie), LDH↑, Bilirubin↑, Kalium, Natrium, Gerinnungsfaktoren, harnpflichtige Substanzen
Apparative Diagnostik: Sonographie, Knochenmarkspunktion

Differentialdiagnose Gerinnungsstörungen

Komplikationen Thromben (Lebensgefahr)

Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antikörper, Glucokortikoide, Immunsuppressiva
  • Operative Therapie: Plasmapherese (Plasmaaustausch), Splenektomie
Prognose Unbehandelt führt die Erkrankung zum Tod, bei Behandlung heilt sie zu 70-90% aus, bei 1/3 der Fälle kommt es zu Rezidiven.

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