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Thyreotoxische Krise

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Thyreotoxische Krise

Plötzlicher extremer Anstieg der Schilddrüsenhormone (z.B. durch Kontrastmittel, Sepsis), Letalität: 30-50 %.

Pathogenese Durch verschiedene Ursachen kommt es zu einer gesteigerten Aktivität der Schilddrüse mit einem extremen Anstieg der Hormone T3, T4, wodurch Schäden an der Herzmuskulatur und neurologische Ausfälle auftreten.

Ursachen
  • Schilddüsenerkrankungen: Hyperthyreose bei Infekten, autonomes Adenom, Morbus Basedow
  • Trauma, Operationen, Schwangerschaft
  • unter Therapie: plötzliches Absetzen des antithyreoidalen Therapie, Radiojodtherapie, extreme Jodzufuhr (oral über Fische, Medikamente, über Hautdesinfektion), Kontrastmittelgabe
Symptome
  • Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Angstzustände, Bewusstseinseintrübung bis Koma
  • kardial/vasal: hochgradige Tachykardie (Tachyarrhythmie), Hypertonie, Herzrhythmusstörungen
  • erhöhter Stoffwechsel: hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen, Schwitzen
  • neurologisch: Muskelschwäche, Erregung bis Koma, Steigerung der Muskeleigenreflexe, Unruhe, Verwirrtheit, feinschlägiger Tremor
Differentialdiagnose Koma diabeticum, Hypoglykämischer Schock, Gehirnblutung, Meningitis, Enzephalitis, Myasthenie, Lungenembolie, Infektionen, Alkoholdelir, Phäochromozytom, Addison-Krise, Intoxikationen, Psychosen

Komplikationen Zunehmende Bewusstseinsstörungen bis Koma, Kreislaufversagen

Therapie NOTFALL: bei Verdacht: Notarzt

 

Notfall

Thyreotoxische Krise:

  • Anruf: Notarzt
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, bei Fieber kühlende Maßnahmen
  • Lagerung: erhöhter Oberkörper
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: wenn nötig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockbehandlung
  • Medikamente: Flüssigkeitszufuhr (Kochsalzlösung)

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