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Amatoxin-Syndrom
Das Amatoxin-Syndrom steht für eine Vergiftung mittels grünen oder weißen Knollenblätterpilzes. Durch das Essen eines Knollenblätterpilzes gelangen dessen Gifte (Phallotoxine, Amatoxine) in den Verdauungstrakt. Von dort werden sie sehr schnell in die Blutbahn resorbiert, so dass es schon nach 1 bis 10 Stunden zu den typischen Beschwerden kommt. Es kommt nach einer Erholungsphase (nach 24 Stunde) schnell zu einem akuten Leber- und Nierenversagen, das manchmal auch trotz sofortiger notfallmäßiger Behandlung tödlich endet. In den Zellen werden keine Hormone, Enzyme usw. hergestellt. Der zelluläre Stoffwechsel bricht zusammen. Die Gerinnungsfaktoren nehmen ab, es kommt somit zu inneren Blutungen. Es steigen die harnpflichtigen Substanzen an, wodurch sich der Körper selbst vergiftet. Es reichen bereits 0,1 mg/kgKG des Knollenblätterpilzes aus, damit es zu lebensgefährlichen Situationen kommt.
Leitmerkmale: koligartig Bauchschmerzen, Erbrechen nach Pilzgenuss
Definition | Als Amatoxin-Syndrom bezeichnet man eine lebensbedrohliche Vergiftung mittels Knollenblätterpilzes |
Einteilung |
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Pilze |
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Pathogenese | Durch das Essen eines Knollenblätterpilzes gelangen dessen Gifte (Phallotoxine, Amatoxine) in den Verdauungstrakt. Von dort werden sie sehr schnell in die Blutbahn resorbiert, so dass es schon nach 1 – 10 Stunden zu den typischen Beschwerden kommt |
Symptome |
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Diagnose | Anamnese: Symptome, Pilzmahlzeit Labor: Blutbild, Antithrombin erniedrigt, Gerinnungsfaktoren erniedrigt, ALT erhöht, AST erhöht, Urin (harnpflichtige Substanzen erhöht), Giftreste im Erbrochenen Test: Lignin-Test Apparative Diagnostik: Sonografie, Leberbiopsie |
Komplikationen |
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Therapie |
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Notfallmaßnahmen bei einer Knollenblätterpilzvergiftung
- - Anruf: Notarzt
- - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken, erbrechen lassen
- - Lagerung: bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
- - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- - Zusatzmaßnahmen: Antidot Silibinin, Elektrolytlösungen