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Angina abdominalis

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Angina abdominalis

Angina intestinalis, Claudicatio intermittens abdominalis, Ortner-Syndrom II, Dysbasia intestinalis sind weitere Bezeichnungen für die Angina abdominalis. Die Angina abdominalis ist eine Durchblutungsstörung der Darmwand aufgrund eines ganzen/teilweisen Verschluss von Bauchgefäßen (Mesenterialgefäße). Durch eine Verlegung einer Arterie, die zum Darm führt (meistens ist die Arteria mesenterica superior davon betroffen), kommt es zu Durchblutungsstörungen des betroffenen Darmabschnittes. Der Darm kann seine Tätigkeit zuerst noch in Ruhe durchführen (Schmerzen nur bei vermehrter Darmarbeit: z.B. Essen), später stellt der betroffene Darmabschnitt seine Tätigkeit ein und es kommt zu Gärungsprozessen innerhalb des Darmlumens. Es kommt somit zu starken Bauchschmerzen und das vor allem nach den Mahlzeiten

Leitmerkmale:  immer wiederkehrende Bauchschmerzen nach den Mahlzeiten
Definition Bei der Angina abdominalis handelt es sich eine arterielle Verschlusskrankheit der Arterien des Bauches

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Angina intestinalis
  • Claudicatio intermittens abdominalis
  • Ortner-Syndrom II
  • Dysbasia intestinalis
Einteilung
  • Stadium I: ohne Symptome, Zufallsbefund
  • Stadium II:  nach dem Essen (15- 30 Minuten danach) auftretende oft stundenlange Bauchschmerzen (dumpf bis krampfartig, schlecht lokalisierbar)
  • Stadium III: Dauerbauchschmerzen
  • Stadium IV: akutes Abdomen
Pathogenese Durch eine Verlegung einer Arterie die zum Darm führt kommt es zu Durchblutungsstörungen des betroffenen Darmabschnittes. Der Darm kann seine Tätigkeit zuerst noch in Ruhe durchführen (Schmerzen nur bei vermehrter Darmarbeit: z.B. Essen), später stellt der betroffene Darmabschnitt seine Tätigkeit ein und es kommt zu Gärungsprozessen innerhalb des Darmlumens

Ursachen
  • arterieller Stenose eine Darmarterie (Mesenterialgefäß)
  • arterielle Embolie
  • Aortenaneurysma
Risikofaktoren
  • Diabetes mellitus
  • Rauchen
  • Hypertonie
  • Adipositas
  • Herz-/Gefäßerkrankungen
  • Fettstoffwechselstörungen
Symptome
  • Symptome: siehe Einteilung
  • Allgemeinsymptome: Übelkeit, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Verzehr von kleineren Mahlzeiten, Blähungen, Durchfälle und Verstopfung im Wechsel, Malabsorption, verhärtete Bauchdecke
Diagnostik Anamnese: Klinik, Arteriosklerose, Herz-/Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus, verminderte Darmgeräusche
Körperliche Untersuchung: Bauchdecke (Abwehrspannung)
Labor: Blutfette, Blutzucker
Apparative Diagnostik: Angiographie (Stenosen), Doppler-Sonographie, CT, MRT

Differentialdiagnose
  • Ileus
  • Pankreatitis
  • Nierensteine
  • Gallensteine
  • gastroduodenale Ulkuskrankheit
Komplikationen
  • Darmschädigung
  • Ileus
  • Peritonitis
  • Schock
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, Blutdruckeinstellung
  • Ernährungstherapie: fettarm, kleine Mahlzeiten
  • Medikamentöse Therapie: ASS, Marcumar, Analgetika
  • Operative Therapie: Stent-Einlage, evtl. Darmresektion

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