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Benigne Prostatahyperplasie

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Benigne Prostatahyperplasie

Gutartige Prostatavergrößerung, Prostataadenom sind weitere Bezeichnungen für die benigne Prostatahyperplasie. Unter einer benignen Prostatahyperplasie versteht man eine Vergrößerung der Vorsteherdrüse mit unauffälligen Zellen. Es kommt zu einer Vermehrung des Gewebes der Prostata und des Zwischengewebes. Gutartig ist die Erkrankung, da sie nicht aggressiv abläuft und es zu keinem unkontrollierten bösartigen Wachstum kommt. Das Gewebe wächst somit nicht in andere Gewebe ein und streut auch nicht (keine Metastasen). Krankhaft wird die Erkrankung nur, wenn die Volumenzunahme der Prostata soweit fortgeschritten ist, dass die den Transport des Urins beeinträchtig.

Leitmerkmale: Harnstrahlabschwächung, Restharn, tropfenweiser Harnabgang
Definition Bei einer gutartigen Prostatahyperplasie handelt es sich um eine zunehmende gutartige Gewebevermehrung an der Prostata

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • gutartige Prostatavergrößerung
  • Prostataadenom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: mittleres bis hohes Lebensalter
Ursachen
  • unbekannt
  • evtl. hormonelle Veränderungen (Östrogen-Testosteron-Verhältnis)
Symptome
  • Allgemeinsymptome: häufiger Harndrang, Nykturie, geringer Druck beim Wasserlassen, nachts: nach längerem Warten abgeschwächter, verdünnter Strahl

Stadium
0 (symptomlos) Vergrößerte Prostata ohne Symptome
I (Reizstadium) Harnstrahl abgeschwächt, länger dauernde Miktion, Harnträufeln nach der Miktion, häufiger Harndrang (Nykturie, auch am Tag)
II (Restharn) (mehr als100 ml), Harndrang fast ständig (kleine Mengen), keine vollständige Entleerung der Blase, evtl. rezidivierende Harnwegsinfekte, Blasensteinbildung
III (Dekompensation) Überlaufblase mit Harnrückstau, akuter Harnverhalt, Schädigung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz)
Diagnose Anamnese: Miktionsverhalten, Schmerzen, Harnwegsinfekte
Körperliche Untersuchung: rektale Untersuchung: Prostata größer als Kastaniengröße, prall-elastisch
Labor:Blutbild, BSG, CRP, Tumormarker (PSA), AP, Urin-Status
Apparative Diagnostik: Sonographie, Biopsie (Ausschluss Karzinom), Knochenszintigraphie, Miktionszysturethrogramm, Uroflowmetrie

Differentialdiagnose
  • akute Prostatitis
  • Prostata-Karzinom
  • Blasensteine/-tumoren
  • Harnröhrenverengung
  • Abszess
  • Tbc
Komplikationen
  • Harnwegsinfekte (Superinfektion)
  • Harnverhalt
  • Harnröhrenstenose
  • Hydronephrose
  • Niereninsuffizienz
  • Blasensteine
  • Überlaufblase
  • Urämie
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: körperliche Bewegung, kein langes Sitzen, regelmäßige Darm-/Blasenentleerung, keine enge Unterwäsche, lokal Wärme
  • Ernährungstherapie: keine kalten, alkoholischen Getränke, Überdehnung der Blase durch Trinken vermeiden (keine zu großen Schlücke)
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Bachblüten, Eigenbluttherapie, Enzymtherapie, Fußreflexzonenmassage, Homöopathie, Phytotherapie (Brennnessel, Blütenpollen, Kürbiskerne), Schüssler Salze
  • Stadium 0: symptomatische Therapie
  • Stadium I: Medikamentöse Therapie: Phytotherapeutika, Alpha-Rezeptoren-Blocker
  • Stadium II: Operative Therapie: Ausschälen (TUR) oder Entfernen der Prostata
  • Stadium III:  Operative Therapie: Entlastung der Harnröhre (Katheter), später Operation (TUR)
Prognose Potenz beliebt bei 90 % nach einer Operation erhalten.

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