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Blutschwamm

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Blutschwamm

Hämangiom ist der medizinische Namen des Blutschwamms. Der Blutschwamm ist einhäufiger embryonaler Tumor der Blutgefäße. Die Innenschicht der davon betroffenen Blutgefäße ist dabei sehr verdickt. Von Geburt auf sind sie noch sehr klein, nehmen dann aber im ersten Lebensjahr des Kindes deutlich an Größe zu. Der Blutschwamm tritt vor allem bei Mädchen auf, meist im Säuglings-/ Kleinkindalter (häufigster Tumor im Kindesalter). Bevorzugte Stellen sind der Kopf und der Hals, sie können aber auch am ganzen Körper auftreten und sogar an den inneren Organen (Leber). Einen großflächigen Befall von Hämangiomen nennt man Hämangiomatose oder Angiomatose. Sie werden in verschiedene Arten eingeteilt und haben somit auch verschiedene Verlaufsformen. Manchmal ist keine Therapie nötig da viele der Hämangiome harmlos sind und sich von alleine zurückbilden. Befallen sie jedoch größere Gefäße so kann es zu starker Thrombenbildung kommen und damit zu einer lebensgefährlichen Situation.

Leitmerkmale:  flache hellrote bis bläuliche Verfärbung der Haut
Definition Bei einem Blutschwamm handelt es sich um einen gutartigen Tumor, der bereits von Geburt an vorhanden ist und bei dem die innerste Gefäßwand der Blutgefäße zu wuchern beginnt

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Hämangiom
  • Erdbeerfleck
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Mädchen: im Säuglings-/Kleinkindalter
Einteilung
  • kapilläres Hämangiom (Haemangioma capillare):  hellrot, aus kleinsten Blutgefäßen, v.a. an Haut/Schleimhäuten/Nieren/Leber, Beginn 1. Lebenstage, verwindet meist bis zum 5. Lebensjahr
  • kavernöses Hämangiom (Haemangioma cavernosum, Feuermal):  hellrot bis purpur, v.a. an Gesicht/Rumpf, mit großen Hohlräumen, Beginn 1. Lebenstage, bildet sich meist zurück, können stark bluten
  • sklerosierendes Hämangiom (Haemangioma cirsoideum): Knoten der langsam wächst, im mittleren Erwachsenenalter
  • seniles Hämangiom: blaurot, im Alter, am Rumpf auftretend
  • kutanes Hämangiom: scharf begrenz, flach oder leicht erhaben
  • subkutanes Hämangiom: bläulich, unscharf begrenzt
Pathogenese Durch Wucherung von Blutgefäßzellen (unkontrollierte Wucherung) bilden sich gutartige Tumoren aus. Kann im ganzen Körper auftrete (Haut, Leber. Niere, Gehirn usw.)

Ursachen
  • meist angeboren
  • evtl. Fehlregulation beim Wachstum der Gefäße
Bei Erkrankungen auftretend
  • Pätau-Syndrom
  • Maffucci-Syndrom
  • Bogaert-Divry-Syndrom
Symptome
  • Verfärbungen; rot bis bläulich
  • Größe: wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter
  • Lokalisation: v.a. am Kopf/Hals
  • Allgemeinsymptome: Blutungen, Entzündung der Haut (bei Reibungen)
  • meist keine zusätzlichen Beschwerden
Diagnose Anamnese: Klinik
Apparative Diagnostik: Sonographie

Differentialdiagnose
  • Hämatom
  • Gefäßmalformationen
Komplikationen
  • Einschränkung der Organfunktionen
  • Thrombenbildung
  • Sekundärinfektion
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Kältetherapie
  • Medikamentöse Therapie: Chemotherapeutika, Glukokortikoide
  • Operative Therapie: Entfernung, Lasertherapie
Bilder

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