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Chondrosarkom

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Chondrosarkom

Das Chondrosarkom ist ein bösartiger Tumor, der aus dem Knorpelgewebe hervorgeht. Er zählt zu den primären Knochentumoren und ist die zweithäufigste Art von Knochenkrebs. Er bildet eine hyaline chondroide Matrix. Der Tumor selbst entwickelt erst spät Symptome und wird deshalb auch erst recht spät erkannt. Auch Metastasen treten erst recht spät auf. Der Tumor befindet sich vor allem in der Nähe des Hüftgelenks am Oberschenkel oder Becken. Die Behandlung richtet sich nachdem Malignitätsgrad. Bei guter Therapie erreichen 50% die Fünfjahresüberlebensrate. Die Tumoren müssen mittels Operation entfernt werden, da eine Chemo- oder Strahlentherapie keinen nachweisbaren Erfolg bietet. Die Übergänge zwischen Tumor- und gutem Gewebe sind fließend.


Leitmerkmale:  Knochenschmerzen/ -schwellung
Definition Beim Chondrosarkom handelt es sich um einen malignen Tumor des Knorpels

Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: um das 60. Lebensjahr herum
Einteilung
  • primäres Chondrosarkom: entwickelt sich aus ortständigen Knorpelgewebe
  • periostales (juxtakortikales) Chondrosarkom: maligner knorpelbildender Tumor, der der Kompakta anliegt und fleckige Kalzifizierungen aufweist, meist ist der Femur davon betroffen
  • dedifferenziertes Chondrosarkom: neben einem Chondrosarkom liegen Anteile eines hochmalignen Tumors (Fibrosarkom, malignes fibröses Histiozytom, Osteosarkom) vor
  • Klarzellchondrosarkom: es kommt zu runden Knorpelzellen mit klarem/ hellem Zytoplasma aufgrund des hohen Glykogengehalts des Zytoplasmas
  • mesenchymales Chondrosarkom: neben Knorpelanteilen besteht der Tumor aus zellreiche Bezirke mit kleinen runden Zellen, hohe Metastasierungsrate
  • sekundäres Chondrosarkom: entwickelt sich aus gutartigen Chondromen
  • zentrales Chondrosarkom: als Sekundärläsion bei einem Enchondrom oder multiplen Echondromen
  • peripheres Chondrosarkom: als Sekundärläsion bei solitären Osteochondrom/Ekchondromatose/ periostalen Chondrom
Ursachen
  • unklar
  • erworben: Entartung eines Osteochondroms/ Enchondroms
Symptome Im Frühstadium keine Beschwerden:
  • Knochen: zeihende Schmerzen (auch nachts), Schwellung, leichter Druckschmerz, pathologische Frakturen
  • Lokalisation: Oberarm, Schulterblatt, Becken, Hüfte, Oberschenkelknochen
  • Allgemeinsymptome: Lymphknotenschwellungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, psychische Verstimmungen, starker Gewichtsverlust
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen
Körperliche Untersuchung: Knochen (Biopsie)
Labor: Blutbild, CRP, Kalzium, Alkalische Phosphatase, saure Phosphatase, Eisen
Apparative Diagnostik: Röntgen (zentrale Verkalkung), CT, MRT, Skelettszintigrafie
Differentialdiagnose
  • Enchondrom
  • Knochenmetastasen
  • Osteosarkom
Therapie
  • Operative Therapie: Entfernung, Exartikulation, Amputation