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Eiweißunverträglichkeit

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Eiweißunverträglichkeit

Proteinintoleranz ist eine weitere Bezeichnung für die Eiweißunverträglichkeit. Bei der Eiweißunverträglichkeit handelt es sich um eine allergische Reaktion auf körperfremde Eiweiße. Der Erkrankung gehört unter die Rubrik Lebensmittelunverträglichkeiten. Da Eiweiß ein lebensnotwendiger Grundbaustein für fast das Körpergewebe und für viele Funktionsabläufe innerhalb des Körpers ist, kann man nicht einfach Eiweiß bei der Ernährung weglassen. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Proteine, die in der Nahrung vorhanden sind, nicht mehr gegessen werden können ohne dass allergische Reaktionen ausgelöst werden. Es gibt aber viele Arten von Eiweißen und gottseidank reagiert der Mensch nicht auf alle Eiweiße, sondern nur auf einige Eiweißvarianten. Man unterscheidet somit bei der Eiweißintoleranz vier verschiedene Arten. Bei Kindern heilt die Allergie meist von alleine bis zum zehnten Lebensjahr aus und erfordert deshalb nur eine unterstützende Behandlung. Beim Erwachsenen bleibt die Intoleranz meist ein lebenlang bestehen.

Leitmerkmale: Allergiesymptome nach dem Verzehr von Eiweiß
Definition Eine Eiweißunverträglichkeit ist eine fehlgesteuerte Abwehrfunktion des Immunsystems gegenüber Fremdeiweiß

Einteilung
  • Hühnereiweißintoleranz:
    • unverträgliche Eiweiße: Avalbumin, Lysozym, Ovomukoid, Ovotransferrin
    • Vorkommen: Hühnerfleisch, Eier
    • Auslöser: Hühnchengerichte, Hühnereier, Gebäck/Nudeln gefertigt mit Hühnereiern
    • betroffen davon vor allem: Säuglinge, Kleinkinder
    • Symptome: Verdauungsstörungen

  • Fisch-/Meeresfrüchteproteinintoleranz:
    • unverträgliche Eiweiße: Tropomyosin
    • Vorkommen: Fische, Meeresfrüchte
    • Auslöser: Fischgerichte, Fische, Meeresfrüchte
    • Symptome: Übelkeit, Erbrechen

  • Milchproteinintoleranz:
    • unverträgliche Eiweiße: Casein, Laktoglobulin, Laktoferrin, Lactalbumin
    • Vorkommen: Kuhmilch
    • Auslöser: Kuhmilchprodukte
    • Symptome: Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, Hautrötungen, Juckreiz

  • Getreide-/Pflanzenproteinintoleranz:
    • unverträgliche Eiweiße: Gluten
    • Vorkommen: Getreide, Bohnen
    • Auslöser: Getreide-/Pflanzenprodukte
    • Symptome: Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch
Ursachen
  • nicht bekannt
Risikofaktoren
  • Ernährung:  zu viel an Gluten/Eiweiß, zu viel Süßigkeiten, zu viel Fertigprodukte
  • genetische Veranlagung
  • vorbestehende Autoimmunerkrankungen
  • geschwächtes Immunsystem
  • Alkohol
  • Stress
Symptome
  • Verdauungstrakt: Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Veränderungen der Mundschleimhaut
  • Haut: Nesselsucht, Rötung, Juckreiz, Hauttrockenheit
  • Atemsystem: Atemnot, Rhinitis, Atemwegsinfekte, Asthma bronchiale
  • Allgemeinsymptome: Anämie, Müdigkeit, innere Unruhe, Zahnschäden, Kopfschmerzen, Gelenksentzündungen
Diagnose Anamnese: Klinik, Familienanamnese, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Ernährung
Test: Provokationstest, Pricktest
Labor: Entzündungsparameter, IgE erhöht

Komplikationen
  • anaphylaktischer Schock
  • Eiweißmangel
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: auch Medikamente/Pflegeprodukte/Kosmetika können Eiweiß enthalten, Stress vermeiden, sportliche Betätigung, ausreichend Schlaf
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Entspannungsübungen, Phytotherapie, Schüssler Salze, Hyposensibilisierung
  • Ernährungstherapie: Weglassen der allergieauslösenden Lebensmittel

ff