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Ermüdungsfraktur

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Ermüdungsfraktur

Ermüdungsbruch, Stressfraktur sind weitere Bezeichnungen für die Ermüdungsfraktur. Bei Ermüdungsfrakturen handelt es sich um Knochenbrüche durch eine permanente Überbelastung des Knochens. Davon Betroffen ist vor allem die untere Extremität (Füße, Waden-/Schienbein). Durch über längere Zeit bestehende massive Belastungen des Knochens kommt es nach und nach zu Einrissen und Spalten am Knochen. Normalerweise werden diese kleinen Einrisse im Knochen aber durch neues Knochengewebe vom Körper ersetzt und der Einriss wird ausgeheilt. Halten die Belastungen jedoch länger an, da man sich keine Schonung gönnt, kann dies soweit führen, dass der Knochen nicht mehr repariert werden kann und er bricht. Es kommt zu einem Anbruch des Knochens, nicht aber zu einem Durchbruch. Die ersten Anzeichen sind meist ein lokaler Druckschmerz oder eine leichte Weichteilschwellung. Diese Beschwerden entwickeln ich aber recht langsam. Bis der Bruch ausgeheilt ist können mehrere Wochen vergehen. Wichtig ist somit, dass der betroffene Knochen durch Ruhigstellung entlastet wird und dass schmerzlindernde Maßnahmen ergriffen werden.

Leitmerkmale:  leichte Knochenschmerzen v.a. in Bewegung, Weichteilschwellungen
Definition Als Ermüdungsfraktur bezeichnet man einen Bruch eines Knochens, wenn dieser dauerhaft mechanisch überlastet wurde

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Ermüdungsbruch
  • Stressfraktur
Vorkommen
(vor allem am)
  • Bein
Einteilung
  • Insuffizienzfraktur: durch Überbelastung von erkrankten Knochen
  • Stressfraktur: durch Überlastung von gesunden Knochen (Sport)
Ursachen
  • Missverhältnis zwischen Belastung und Anpassungsfähigkeit des Knochens
Risikofaktoren
  • lang andauernde/ sich ständig wiederholende Überlastungen des Knochens
  • Mehrbelastung des Knochens: Heben von schweren Lasten
  • Adipositas
  • Knochenfehlstellungen
  • Sportler: Laufen
  • Knochenerkrankungen: Osteoporose, Rachitis, rheumatoide Arthritis, Morbus Paget
  • Medikamente: Kortikosteroide
Symptome Entwickeln sich schleichend:

  • Schmerzen: leicht, unter Belastung, lassen in Ruhe nach (später aber auch in Ruhe)
  • Allgemeinsymptome: Schwellungen, Rötung, Spannungsgefühl, Überwärmung
  • Lokalisation: Waden-/Schienbein, Mittelfuß, Fuß
Diagnose Anamnese: Klinik, Arbeit, Sport
Apparative Diagnostik: Röntgen (haarfeine Frakturlinie), CT, MRT, Skelettszintigraphie

Differentialdiagnose
  • Knochentumoren
  • Knochenprellung
  • Periostitis
  • aseptische Knochennekrosen
  • Sehnenentzündung
  • Osteoporose
Komplikationen
  • Thrombosen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: akut Ruhe, Ruhigstellung (Gips), Krankengymnastik, Physiotherapie
  • Naturheilkundliche Therapie: Homöopathie, Phytotherapie, Schüssler Salze
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika
  • Operative Therapie: Spongiosaplastik, Verschraubung der Bruchenden
Bilder

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