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Haglund-Ferse

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Haglund-Ferse

Haglund-Exostose,Haglund-Syndrom, Haglund-Pseudoexostose, kranialer Fersensporn, Haglund-Deformität sind weitere Bezeichnungen für die Haglund-Ferse. Als Haglund-Ferse bezeichnet man einen dornigen Knochenauswuchs des hinteren Fersenbeins. Dazu treten entzündliche Weichteilveränderungen (Bursitis, Achillessehnenreizungen) mit auf. Durch diese Knochenwucherung des Fersenbeins am Ansatz der Achillessehne kommt es zu einem Druck auf diese und zu einem fortwährenden Reiz der Bursa subachillea. Dabei entzünden sie sich und lösen dadurch verschieden Beschwerden aus. Anfangs treten die Schmerzen nur als Anlaufschmerzen auf. Werden diese nicht beachtet kommt es zum Dauerschmerz mit Beschwerden beim Gehen und Laufen. Die Krankheit kann sowohl nur an einem Bein wie auch an beiden Beinen gleichzeitig auftreten. Ziel der Behandlung ist es akut den Fersenbereich zu entlasten. Dies geschieht mit Schonung, Hochlagerung und Kühlung.

Leitmerkmale:  belastungsabhängiger Schmerz, Rötung, Schwellung im mittleren Achillessehnenbereich
Definition Bei der Haglund-Ferse handelt es sich um eine vermehrte Verknöcherung (Überbein) des Tuber calcanei (Fersenbeinhöcker)

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Haglund-Exostose
  • Haglund-Syndrom
  • Haglund-Pseudoexostose
  • kranialer Fersensporn
  • Haglund-Deformität
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: mittleres Lebensalter
Pathogenese Die Knochenanlagerung führt zu einer stetigen Reizung der Achillessehne, wodurch es zur Entzündung dieser und der Schleimbeutel zwischen der Achillessehne und des Fersenbeins (Bursitis subachilae) kommt. Schreitet die Erkrankung weiter fort kommt es zu einer Reizung der Knochenhaut des Fersenbeins

Ursachen
  • angeboren: stark vorgewölbtes Fersenbein
  • Fehlbelastung der Achillessehne: z.B. durch Funktionsstörungen in der Hüfte/ Kniegelenk, starker Zug auf die Achillessehne
Risikofaktoren
  • Fußfehlstellungen: Hohlfuß, Fersenbein/Sprunggelenk
  • Überlastung: falsches Schuhwerk, übermäßiges Lauftraining
  • Allgemein: Übergewicht
Symptome
  • Schmerzen: belastungsabhängig, schleichend auftretend, an der rückseitigen Ferse, beim Anheben des Fußes, die ersten Schritte werden zur Qual (Anlaufschmerz), in Ruhe durch Dehnung/Anspannung der Achillessehne, lokale Druckschmerzen (Achillessehnenansatz
  • Rötung/Schwellung: mittlerer Achillessehnenansatz
Diagnose

Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Fersenbein (Höcker), Achillessehne (Druckschmerz)
Apparative Diagnostik: Röntgen (seitliches Fersenbein), Sonographie (Schleimbeutelentzündung, Achillessehnenverdickung), MRT

Differentialdiagnose
  • Bursitis
  • Gicht
  • Rheuma
  • Insertionsdendinopathie der Achillessehne
Therapie Richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung:

  • Allgemeinmaßnahmen: Druckentlastung (Einlegen eines Fersenpolsters, hoher Schuhrand), Gewichtsreduktion, Reduktion der körperlichen Belastung, Wärme-/Kälteanwendungen (akut: Kälteanwendungen), Massage/Dehnung der Wadenmuskulatur, lokale Salbenanwendungen, Hochlagerung
  • Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Elektrotherapie, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie, Stoßwellen, Schüssler Salze, Ultraschallbehandlung
  • Medikamentöse Therapie: NSAR, Kortison (keine Kortisoninjektionen an die Achillessehne => Faseraufweichung mit Rupturgefahr)
  • Operative Therapie: Verschmälerung des Fersenbeinkörpers, Entfernung des entzündeten Schleimbeutels
Bilder

ff