Definition |
Beim Herpes zoster handelt es sich um eine Virusinfektion mit streifenförmigem, sehr schmerzhaftem Hautausschlag
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Weitere Bezeichnungen (Synonyme) |
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Vorkommen (vor allem bei) |
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Arten |
- Zoster capitalis: betrifft den Kopf
- Zoster disseminatus: der Virus geht ins Blut über
- Zoster genitalis: betrifft den Geschlechtsbereich bis zu den Oberschenkeln
- Zoster generalisatus: betrifft das ganze Nervensystem, lebensbedrohlich
- Zoster ophthalmicus: betrifft den Nervus ophthalmicus, mit Augenbeteiligung
- Zoster oticus: betrifft den äußeren Gehörgang und die Ohrmuschel
- Zoster thoracicus: betrifft einseitig den Thorax, v.a. Th3-L3
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Erreger |
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Ausbreitung |
- weltweit: v.a. ältere Menschen und bei Immunschwäche
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Ansteckung |
- Erstinfektion: Tröpfcheninfektion (Erreger im Bläscheninhalt/ Körpersekrete), Kontakt-/Schmierinfektion: Windpockenerkrankung (nach der Erkrankung bleibt das Virus in den Gliazellen der Spinalganglien)
- Reaktivierung: aufgrund einer Immunschwäche (häufig), bei Tumoren, Vergiftungen, AIDS, Leukämie, Diabetes mellitus, ältere Leute, Stress
- Reinfektion: bei Teilimmunität (selten) aufgrund eines an Windpocken/Gürtelrose-Erkrankten (1 oder 2 Dermatome sind betroffen, Bläscheninhalt ist infektiös)
- Ansteckungsgefahr: ab dem Auftreten der Hautbläschen bis zur vollständigen Verkrustung (5- 7 Tage)
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Auslöser |
- Stress
- UV-Licht
- Virusinfekte
- angeborene Immundefekte
- Krebs
- Medikamente: Immunsuppressiva, Chemotherapie, Rheumatherapeutika
- Vergiftungen
- AIDS
- Diabetes mellitus
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Inkubationszeit |
1-2 Wochen
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Pathogenese |
Nach einer Windpockeninfektion gelangen die Viren über die Haut, dann über sensible Nerven bis zum Rückenmark. Dort bleiben sie dann ein lebenslang. Werden die Viren reaktiviert (Abwehrschwäche) gelangen sie entlang der Nerven zurück zur Haut
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Ursachen |
Varicella-Zoster-Virus (Jahre/Jahrzehnte nach einer Windpockeninfektion) |
Symptome |
- Allgemeinsymptome: starke Schmerzen, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Temperaturerhöhung
- Prodromalstadium: subfrebrile Temperaturen, Frösteln, Unwohlsein, Kribbeln und Schmerzen in dem Hautbezirk, in dem später der Ausschlag auftritt
- nach wenigen Tagen: Hautausschlag, starke Nervenschmerzen
- Lokalisation: vor allem einseitig am Brustkorb/Bauch
- Mitbeteiligung von inneren Organen (Herz, Magen, Galle, Leber, Niere)
- die Hauterscheinungen heilen nach 2-3 Wochen ab
- Nervenschmerzen können noch Wochen, Monate, Jahre (unterschiedlicher Stärke) bleiben
- Hautausschlag:
- im Gebiet eines oder zwei Rückenmark- oder Hirnnerven
- befallenes Gebiet ist überempfindlich, sehr schmerzhaft
- 2-3 Tage später, gruppiert, eitrig, verschorft, auf gerötetem Grund entlang eines/mehrere Dermatome, stecknadelkopfgroße Bläschen/Papeln/ Pustelgruppen, Inhalt zuerst klar, später trüb
- nach 7-10 Tagen Krustenbildung, Ausheilung ohne Narbenbildung (evtl. 2-4Wochen)
- Schmerzen/Missempfindungen: über Monate
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Diagnose |
Anamnese: durchgemachte Windpockenerkrankung, schlechter Immunstatus (oft krank/müde, Stress, Gewichtsverlust) Labor: Viren im Bläscheninhalt, Blut (Antikörper)
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Differentialdiagnose |
- Varizellen
- Herpes simplex
- Neuralgien
- Erysipel
- Morbus Hailey-Hailey
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Komplikationen |
- Generalisierung der Erkrankung (bei malignen Erkrankungen): die gesamte Haut und die inneren Organe sind befallen (einschließlich Gehirn)
- Erblindung, Fazialisparese, jahrelange brennende, kaum zu ertragende Schmerzen
- ausgeprägte persistierende Trigeminusneuralgie
- Augen-/Innenohrmitbeteiligung, Neuralgien (Gehör, Geschmack), Meningitis, Enzephalitis, Ulzerationen, Nekrosen, Neuralgien
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Immunität/Prophylaxe |
- lang dauernd
- Windpockenimpfung bei immungeschwächten Patienten
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Therapie |
- Allgemeinmaßnahmen: akut Bettruhe, bei leichteren Fällen: abwehrsteigernde Maßnahmen, Haut mit austrocknenden, desinfizierenden Mittel (Zinkpaste) einreiben, Kratzen vermeiden (Ausbreitung der Erkrankung)
- Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur, Enzymtherapie, Eigenbluttherapie, Homöopathie, Neuraltherapie, Schmerztherapie, Schüssler Salze
- Medikamentöse Therapie: Virostatika (Valaciclovir, Aciclovir), Analgetika, Abwehrsteigerung, Antidepressiva, Neuroleptika
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Meldepflicht |
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Prognose |
Heilt meist folgenlos ab, kann aber auch auf innere Organe übergreifen, kommt selten ein 2. Mal.
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Sonderformen |
- Zoster ophthalmicus:
- es kommt zu heftigen, halbseitigen Kopfschmerzen, Lidödem
- Bläschenausschlag: an Stirn, Nasenwurzel, behaarter Kopfhaut
- evtl. Beteiligung der Augenbindehaut, Hornhaut => Erblindung
- Zoster oticus:
- Nervus facialis, Nervus vestibulocochlearis betroffen
- Ohrenschmerzen mit Hautausschlag
- Fazialislähmung, Schwerhörigkeit, Taubheit
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Bilder |
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