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Kleptomanie

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Kleptomanie

Stehlsucht, neurotisches /zwanghaftes Stehlen sind weitere Bezeichnungen für die Kleptomanie. Bei der Kleptomanie handelt es sich um einen psychischen Zwang irgendwelche Dinge stehlen zu müssen. Die Erkrankung ist unter dem Überbegriff Zwangsstörungen einzuordnen. Es werden dabei Gegenstände gestohlen, die für den davon Betroffenen unnütz oder auch bedeutungslos sind (Stecknadeln, Lippenstifte, Zeitungen usw.). Die meisten gestohlenen Gegenstände können die Betroffen ohne Probleme selbst kaufen. Der Drang zum Stehlen kommt dadurch das Stehlen selbst nicht durch den Wert des Diebesgutes. Meist der Wert des Diebesgutes allgemein sehr gering und wird auch dann wieder unbeachtet weggeworfen oder gehortet. Der Stehlende geht dabei auch nicht nach einem langen überlegten Plan vor (mangelnde Vorsicht erwischt zu werden). Der Stehlende fühlt sich nach der Tat schuldig, kann aber nicht weiter dagegen ankämpfen das Stehlen zu unterlassen. Somit stiehlt er bei nächster Gelegenheit wieder.

Leitmerkmale: starker Drang für einem selbst unnütze Dinge immer wieder zu stehlen
Definition Als Kleptomanie bezeichnet man den unkontrollierbaren Zwang immer wieder unnütze Dinge zu stehlen

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Stehlsucht
  • Neurotisches /zwanghaftes Stehlen
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: vor dem 20. Lebensjahr
Ursachen
  • unklar
Risikofaktoren
  • Depression
  • traumatische Kindheitserlebnisse: Ersatzbefriedigung für unterdrückte Wünsche, Missbrauch, psychosozialer Stress, geringes Selbstwertgefühl, unverarbeitete Aggressionen
  • Störung der Affekt- und Impulsregulation
Symptome
  • zwanghaftes/lustvolles Stehlen
  • der Akt des Stehlens ist für den Betroffenen der Antrieb nicht das Diebesgut
  • die gestohlenen Gegenstände besitzen keinen Wert/Nutzen für den Betroffenen
  • stehlen nicht um einen anderen Status zu erreichen (Mutprobe)
  • das Stehlen erfolgt nicht zur persönlichen Bereicherung
  • es kommt zu einer Anspannung (Stress, Drang, Angst) vor und zu einer Entspannung/Erleichterung nach dem Stehlen
  • sie protzen auch nicht danach, was sie gestohlen haben, sei versuchen vielmehr die Tat zu verheimlichen
  • nach dem Stehlen hat der Stehlende ein schlechtes Gewissen/schämen sich (hindert ihn aber nicht daran wieder zu Stehlen)
  • der Stehlende hat kein Motiv für das Stehlen, es fehlt somit an Motiven: Wut, Rache, Ärger usw.
  • sie sind weder gewalttätig noch manisch
  • es liegt keine psychische Vorerkrankung vor
Diagnose Anamnese: Klinik
Körperliche Untersuchung: Demenz

Differentialdiagnose
  • dissoziale/paranoide Persönlichkeitsstörung
  • Borderline-Syndrom
  • Schizophrenie
  • hirnorganische Erkrankungen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Stress abbauen

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