Krankheiten
Lungenriss

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Lungenriss

Lungenruptur ist eine weitere Bezeichnung für den Lungenriss. Als Lungenriss bezeichnet man eine Verletzung der Lunge, bei der das Lungengewebe auseinanderklafft. Aus dem gerissenen Gewebe tritt Luft und Blut in die Umgebung der Lungen aus. Es kommt hierbei schnell zu einem Pneumothorax. Doch nicht jeder Lungenriss muss auch gleich behandelt werden. Kleinere Einrisse heilen normalerweise ohne Beschwerden zu verursachen spontan aus. Bei größeren Einrissen muss die Luft mittels Operation und Drainage aus dem Pleuraspalt entfernt werden, da sonst die Lungen und das Herz zusammengedrückt werden. Dies vermindert den Gasaustausch in den Lungen und eine effektive Herzleistung. Schnell kann daraus ein medizinischer Notfall werden.

Leitmerkmale:  Atemnot, Brustschmerzen, Hustenreiz
Definition Beim Lungenriss handelt es sich um eine Verletzung des Lungengewebes mit Durchtritt von Atemluft und Blut in die Umgebung der Lunge

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Lungenruptur
Ursachen
  • Lungenerkrankungen: Lungenemphysem, Pneumonie, Lungentuberkulose, Lungenkrebs, Rippenfellentzündungen
  • äußere Gewalteinwirkung auf den Brustkorb: Rippenbruch
  • Allgemein: zu schnelles Auftauchen aus tiefem Wasser
Symptome
  • Lungen: akute Atemnot, Tachypnoe, Hustenreiz
  • Allgemeinsymptome: Panik, Brustschmerzen
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Unfälle
Körperliche Untersuchung: Lungen, Thorax
  • Inspektion: Nachschleppen der betroffenen Lungenseite, Tachypnoe, Zyanose, Schock, evtl. gestaute Halsvenen, tief stehendes, wenig bewegliches Zwerchfell
  • Auskultation: abgeschwächtes bis fehlendes Atemgeräusch
  • Perkussion: hypersonorer Klopfschall (Schachtelton) oder tympanitisch
  • Palpation: Stimmfremitus abgeschwächt bis aufgehoben
Labor: Blutgasanalyse (Beeinträchtigung des Gasaustausches)
Apparative Diagnostik: Rö-Thorax (zusammengefallene Lunge, Tracheaverschiebung zur gesunden Seite), Sonografie, CT, EKG

Komplikationen
  • Embolie
  • Pneumothorax
  • Hämatothorax
  • Lungenentzündung
  • Herzrhythmusstörungen
Therapie Kleine Einrisse heilen meist von selber wieder aus, sonst:

  • Allgemeinmaßnahmen: Sauerstoffgabe
  • Medikamentöse Therapie: Analgetika, Sedierung, Sauerstoffgabe, bei Husten Antitussiva
  • Operative Therapie: evtl. operativer Verschluss (Rezidiven), sonst Thoraxdrainage (Beseitigung des Überdrucks an der betroffenen Seite mittels Bülau-Drainage: 2./3. ICR Medioclavikularlinie)

 

Notfall

Notfallmaßnahmen beim Lungeneinriss:

  • Anruf: Notarzt, schon bei Verdacht
  • Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken, Fenster öffnen
  • Lagerung: Oberkörper hoch, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  • Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • Reanimation: wenn nötig
  • Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang

ff