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Mastdarmkrebs

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Mastdarmkrebs

Rektumkarzinom, Enddarmkrebs ist eine weitere Bezeichnung für den Mastdarmkrebs. Als Mastdarmkrebs bezeichnet man eine bösartige Geschwulst am letzten Abschnitt des Dickdarms. Der Tumor befindet sich somit im letzten Darmabschnitt vor dem After. Es handelt sich dabei um ein Adenokarzinom. Ein Tumor also der sich aus dem Drüsengewebe entwickelt. Die bösartigen Zellen dringen in das gutartige Gewebe des Darms ein und verteilen sich über die Blut- und Lymphbahnen im ganzen Körper. Je eher der Tumore erkannt wird, desto besser stehen die Chancen für eine komplette Entfernung des Tumors.


Leitmerkmale: Blutauflagerungen im Stuhl, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, Bleistiftstuhl
Definition Beim Mastdarmkrebs handelt es sich um eine maligne Wucherung am Enddarm, die von der Schleimhaut ausgeht

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Rektumkarzinom
  • Enddarmkrebs
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer: nach dem 50. Lebensjahr
Einteilungen nach Dukes
  • Typ A: Karzinom auf die Darmwand begrenzt
  • Typ B: übergreifen des Tumors auf das Gekröse
  • Typ C: Befall der regionalen Lymphknoten
  • Typ D: Fernmetastasen
Einteilung nach TNM
  • T0: kein Tumor erurierbar
  • T1: Tumor in derSubmukosa
  • T2: Tumor bis zur Muscularis propria
  • T3: Tumor bis zur Subserosa
  • T4: Befall des Bauchfells und der umliegenden Organe
  • N0: keine Lymphknotenmetastasen
  • N1: 1-3 regionäre Lymphknoten sind befallen
  • N2: mehr als 4 regionäre Lymphknoten sind befallen
  • M0: keine Fernmetastasen
  • M1: Fernmetastasen
Ursachen
  • Darmpolypen
Risikofaktoren
  • genetische Veranlagung: familiäre adenomatöse Polyposis, hereditäres kolorektales Karzinom ohne Polyposis, Peutz-Jeghers-Syndrom
  • Ernährung: viel Fleisch/Fett, wenig Ballaststoffe, wenig Gemüse
  • Erkrankungen: Morbus Crohn, Colitis ulzerosa, Diabetes mellitus, andere Tumore (Mamma, Eierstock, Gebärmutter)
  • Allgemein: Bewegungsmangel, Adipositas, Alter, langsame Darmpassage
  • Noxen: Alkohol, Nikotin
Metastasen
  • Leber
  • Lunge
  • Skelett
  • Nachbarorgane
Symptome Anfangs uncharakteristisch:
  • Stuhlgang: schmerzhaft, blutig, verändert (Durchfall oder/und Verstopfung), später Bleistiftstühle/ unwillkürlicher Stuhl-/Windabgang, Blut-/ Schleimauflagerungen
  • Tumorzeichen: Meteorismus, Flatulenz, Anämie, Kachexie, evtl. unklares Fieber
  • Allgemeinsymptome: Kreuzbeinschmerzen, Schmerzen im Unterbauch, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Leistungsschwäche, Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Blässe, Darmkrämpfe
  • später: chronische Blutungsanämie, Ileussymptome
Diagnose Anamnese: Klinik, Vorerkrankungen, Stuhlgang (Gewohnheiten, Beschaffenheit), Dauer der Beschwerden
Körperliche Untersuchung: digital rektale Austastung
Labor: Blutbild (Eisenmangelanämie), BSG, Tumormarker CEA, CA 19-9 (Verlaufskontrolle), Stuhl: Test auf okkultes Blut
Apparative Diagnostik: Koloskopie, Rektoskopie (mit Biopsie), Sonografie, CT, MRT, Zystoskopie, gynäkologische Untersuchung, Skelettzintigrafie (Metastasen?)
Differentialdiagnose
  • Verdauungstrakt: Dickdarm-Adenom, Polypen, rezidivierende (wiederkehrende) Divertikulitis, Reizkolon, Colitis ulzerosa, Morbus Crohn, Zöliakie, Hämorrhoiden, Analfissur, Proktitis
Komplikationen
  • hämatogene Metastasierung: Leber, Lunge
  • lymphogene Metastasierung: lokale Lymphknoten
  • Ileus
  • Penetration in die Umgebung
  • Gewichtsverlust
  • Kachexie
  • akutes Abdomen
  • Perforation
  • Fistelbildung
  • Peritonitis
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Atemübungen, psychische Betreuung, Kneipgüsse, Bewegung an frischer Luft
  • Ernährungstherapie: regelmäßige Mahlzeiten, ausreichend Eiweiß und Vitamine (E, C, D, A, B6), Obst, Selen, reichliche Flüssigkeitszufuhr, Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten), Kalzium
  • Naturheilkundliche Therapie: Darmsanierung, Enzymtherapie, Mistelpräparate, Phytotherapie, Thymustherapie
  • Medikamentöse Therapie: evtl. postoperative Chemotherapie, Strahlentherapie
  • Operative Therapie: tumortragender Darmabschnitt mit regionalem Lymphabflussgebiet (radikale Tumorresektion; Hemikolektomie), evtl. künstlicher Darmausgang (Anus praeter), Umgehungsanastomosen, Laser-/ Elektrotherapie