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Narbenhernie

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Narbenhernie

Narbenbruch, Hernia cicatricalis, Hernia cicatrica sind weitere Bezeichnungen für die Narbenhernie. Bei der Narbenhernie handelt es sich umWeichteilbrüche im Bereich einer Operationsnarbe. Meist treten sie nach einer medianen Laparotomie auf. Durch die Eröffnung der Bauchdecke während der Operation und anschließender Vernähung der Wandschichten kommt es zu einer mangelnden Festigkeit der Haut an dieser Stelle. Dies Narbe hält manchmal den Druck, der von innen auf sie wirkt, nicht aus und es kommt somit zu einer Lücke in der Bauchwand. Bei kleinen Narben ist das Einklemmen von Bauchinhalt größer als bei Großen. Je nach Größe und Ort können Narbenbrüche symptomlos sein oder aber die Verrichtungen des Alltags sehr stark behindern.


Leitmerkmale:  sicht- oder tastbare Vorwölbung der Haut an der Operationsnarbe
Definition Als Narbenhernie bezeichnet man einen Bruch in der Bauchdecke nach einer vorangegangenen Operation

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Narbenbruch
  • Hernia cicatricalis
  • Hernia cicatrica
Pathogenese Durch eine Schwachstelle an der Operationsnarbe treten innere Organe und Bauchhöhleninhalt durch die Bruchlücke nach außen

Ursachen
  • Operationsnarbe, die sich nicht schließt
Risikofaktoren
  • Allgemein: Bindegewebsschwäche, Bauchmuskelschwäche, Adipositas, hohes Lebensalter, Re-Operationen, chronische Verstopfung, schlechter Allgemein-/ Ernährungszustand des Patienten, Rauchen
  • Erkrankungen: hämorrhagische Diathese, Atemwegserkrankungen mit starkem Husten (COPD, Asthma bronchiale), Diabetes mellitus, Hypoproteinämie, Peritonitis, Tumorleiden
  • Wundheilungsstörungen: postoperative Wundinfektion, insuffizienter Wundverschluss
  • Medikamente: Dauerbehandlung mit Glucokortikoide
Symptome
  • Haut: evtl. Vorwölbung
  • Schmerzen: ziehend, um die Narbe herum, Verstärkung bei Druckerhöhung im Bauchraum (Husten, Bauchpresse, schweres Heben)
  • evtl. Bruchsack: an der Operationsnarbe, verstärkt sich beim Pressen/ Husten/ körperlicher Anstrengung
  • bei Einklemmung der Organe: Übelkeit, Erbrechen
  • Allgemeinsymptome: Schmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Blut im Stuhl
Diagnose Anamnese: Klinik, Operationen
Körperliche Untersuchung: Abtasten des Abdomens
Apparative Diagnostik: Sonografie, CT, MRT
Komplikationen
  • Einklemmung der im Bruchsack befindlichen Organe (Peritoneum, großes Netz, Darm)
Therapie
  • Operative Therapie: Verschluss der Lücke (evtl. mit Netzeinlage: IPOM)