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Osteopathia hyperostotica multiplex infantilis

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Osteopathia hyperostotica multiplex infantilis

Engelmann-Syndrom, Camurati-Engelmann-Syndrom, sind weitere Bezeichnungen für die Osteopathia hyperostotica multiplex infantilis. Die Osteopathia hyperostotica multiplex infantilisist eine Knochenerkrankung mit Knochenhypertrophie und zunehmender Verringerung der Knochenbelastung. Sie kommt vor allem bei Kindern vor. Die Erkrankung betrifft vor allem die langen Röhrenknochen der Extremitäten (Oberschenkel, Schienbein, Oberarm, Ulna und Radius). Als erstes ist meist der Unterschenkel davon betroffen. Dort wird vermehrt Knochengewebe gebildet (Hyperostose) und die Knochenhaut verhärtet (Periostsklerose). Die Epiphysen und Metaphysen der Röhrenknochen weiten sich aus. Daraus resultieren Knochenschmerzen, die mit einer Muskelschwäche einhergehen, weshalb es zu Schwierigkeiten beim Gehen kommt. Die Behandlung besteht in einer Gabe von Kortison, die aber dann zu einem Minderwuchs und zum Morbus Cushing führen kann. Die Erkrankung schreitet mit dem Alter immer weiter voran und vermindert somit die Mobilität des Betroffenen sehr stark.


Leitmerkmale: Knochenhypertrophie, Verhärtung des Knochengewebes, Verringerung der Knochenbelastung
Definition Bei der Osteopathia hyperostotica multiplex infantilishandelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung der Knochen, bei der die Knochen verhärten und sich vergrößern

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Camurati-Engelmann-Syndrom
  • Engelmann-Syndrom
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder
Ursachen
  • Vererbung: autosomal-dominant (Chromosom 19: Genlokus 19q13.1 – 13.3)
Symptome
  • Knochen: schmerzhafte Knochenvermehrung, Verhärtung der Knochenhaut, Kontrakturen
  • Lokalisation: vor allem an den Röhrenknochen der Extremitäten, aber auch Schädel, Becken, Wirbelsäule
  • Schmerzen: quälend, durch Kälte und Aktivität verstärkt
  • Muskeln: Schwäche, Gangschwierigkeiten (breitbeinig, wackelnd), verstärkte Ermüdbarkeit
  • Schädelknochen: Kopfschmerzen, Gehörlosigkeit, Sehschwierigkeiten, Lähmungen
  • Miterkrankungen: Anämie, Leukopenie, Raynaud-Syndrom
Diagnose Anamnese: Klinik
Labor: Blutbild, BSG
Apparative Diagnostik: Röntgen (Knochenvermehrung, Erweiterung der Markhöhle)
Differentialdiagnose
  • Ribbing-Syndrom
  • Kraniodiaphysäre Dysplasie
  • Morbus Paget
Komplikationen
  • Kontrakturen
  • Fazialisparese
  • Taubheit
  • Blindheit
  • Skoliose
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Symptome
  • Medikamentöse Therapie: Kortison, Analgetika