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Plazenta praevia

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Plazenta praevia

Vorgelagerte Plazenta; Fehllage des Mutterkuchens (Plazenta) in der Nähe oder vor dem Gebärmutterhals, 0,5% aller Schwangerschaften. 

Leitmerkmale: schmerzlose Blutung während des 3. Schwangerschaftsdrittels
Einteilung
  • tiefer Sitz der Plazenta: nur ein Teil der Plazenta befindet sich an der unteren Gebärmutter, eine normale Geburt ist möglich
  • Placenta praevia marginalis: die Plazenta ist am inneren Muttermund
  • Placenta praevia partialis: der Muttermund ist teilweise von der Plazenta überdeckt, Entbindung nur durch Sectio
  • Placenta praevia totalis: die Plazenta bedeckt den ganzen Muttermund, Entbindung nur durch Sectio
Pathogenese Durch verschiedene Ursachen es zu einem zu tiefen Sitz der Plazenta am unteren Ende der Gebärmutter, so dass oft keine vaginale Geburt mehr möglich ist oder es zu Blutungen kommt.

Ursachen     
  • unklar
Risikofaktoren
  • Mehrlingsgebärende
  • schnell hintereinander folgende Schwangerschaften
  • vorausgegangene Kaiserschnitte/Fehlgeburten
  • manuelle Plazentalösung/Kürettagen bei der vorhergehenden Geburt (Narben)
  • Endometriose
  • Rauchen
Symptome
  • Blutungen: vaginal, schmerzlos, hellrot, wiederkehrend, meist im 3. Schwangerschaftsdrittel
  • Bauch: weich, nicht druckempfindlich, keine Wehen
Diagnose Anamnese:  Klinik, Schwangerschaften, Operationen an der Gebärmutter
Körperliche Untersuchung: Uterus weich, nicht druckempfindlich
Labor: Blutbild (Thrombozyten), Gerinnung
Apparative Diagnostik: Doppler-Sonographie, CTG

Differentialdiagnose Vorzeitige Plazentalösung, Gebärmutterruptur

Komplikationen
  • starke Blutungen, Wehen
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: je nach Lage der Plazenta und Zustand von Mutter/Kind, Bettruhe, Stressvermeidung
  • Operative Therapie: bei starken Blutungensofortiger Kaiserschnitt

 

Merke
Bei Plazenta praevia darf keine vaginale Untersuchung vorgenommen werden.

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