Krankheiten
Schädelbasisfraktur

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Schädelbasisfraktur

Schädelbasisbruch ist eine weitere Bezeichnung für die Schädelbasisfraktur. Als Schädelbasisfraktur bezeichnet man einen Knochenbruch am Unterrand des Hirnschädels (vordere, mittlere, hinteres Schädelgrube). Es handelt sich hierbei um Berstungsbrüche und eine lebensgefährliche Verletzung. Bei diesem Trauma kommt es zu einer offenen Verbindung zwischen der Nasenhöhle (äußerem, Gehörgang) und dem Raum zwischen den Hirnhäuten und Gehirn.


Leitmerkmale: Liquor aus Nase/Ohr, Brillenhämatom
Definition Beim Schädelbasisbruch handelt es sich um einen Bereich des Schädels nach sehr starker Gewalteinwirkung

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Schädelbasisbruch
Einteilung
  • frontobasaler Schädelbasisbruch: befindet sich am vorderen Schädel mit Beteilung der Nase und Nasennebenhöhlen
  • laterobasaler Schädelbasisbruch: befindet sich seitlich am Schädel mit Beteiligung von Ohr und Felsenbein (Gehör)
  • Felsenbeinlängsfraktur: Bruch des Felsenbeins in Längsrichtung
  • Felsenbeinquerfraktur: Bruch des Felsenbeins in Querrichtung
  • Komplexfrakur: vielschichtige Brüche
Ursachen
  • Trauma
Symptome
  • Nase/Rachen/Ohr: Liquor-/Blutausfluss, Schlleitungsschwerhörigkeit, Hörsturz
  • Augen: Brillenhämatom, Verdrängung des Augapfels nach vorne (Protrusio bulbi)
  • Schmerzen: starke Kopfschmerzen
  • Bewusstseinsstörungen: Eintrübung bis Bewusstlosigkeit
  • evtl.: Hirnnervenlähmung (Fazialisparese), Sehschwierigkeiten, Fazialisparese, Schwindel, Geruchsverlust
Diagnose Anamnese: Klinik,
Körperliche Untersuchung:  Ohr/ Mund/ Nase (Verletzungen), Bewusstsein, Hirnnervenfunktionen
Apparative Diagnostik: CT, MRT, Röntgen (HWS), Angiografie, Lumbalpunktion
Komplikationen
  • Meningitis
  • Gehirndrucksteigerung
  • Hirnabszess
  • Osteomyelitis
  • Pneumatozele
  • Erstickungsgefahr
  • Blindheit
  • Fazialislähmung
  • bleibende Seh-/Hörschäden
Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Bettruhe, hochgelagerter Kopf 824 Stunden)
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika
  • Operative Therapie: evtl. Duraplastik
Notfall

Notfallmaßnahmen beim Schädelbasisbruch:

  • - Anruf: Notarzt
  • - Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, beengte Kleidung entfernen, Patient zudecken
  • - Lagerung: keine Kopftieflage (Hirndruck!); Mittellage, mäßig Kopf-/Oberkörper hoch
  • - Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
  • - Reanimation: wenn nötig
  • - Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang, evtl. Schockbehandlung