Krankheiten
Sinus pilonidalis

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Sinus pilonidalis

Pilonidalsinus, Steißbeinfistel, Sacraldermoid; chronische Entzündung der Gesäßfalte (Rima ani) mit Fistelbildung, v.a. Männer zwischen 20. und 30. Lebensjahr.

Leitmerkmale: Schmerzen und Ausfluss aus der Analgegend
Stadien
  • blande Verlaufsform: Fistelöffnungen ohne Entzündungszeichen
  • akut abszedierende Verlaufsform: starke Entzündung mit Eiterbildung
  • chronische fistelnder Verlauf: dauerhafte Absonderungen von Eiter oder blutiger Flüssigkeit, Juckreiz, kaum Schmerzen, Unterwäsche verschmiert
Pathogenese Durch immer tieferes Eindringen von abgebrochenen Haaren in das Unterhautgewebe der Analfalten (v.a. bei sitzenden Tätigkeiten) kapseln sich diese dort ab, infizieren sich und es kommt schließlich zum Abszess. Über den Abszess dringen Fistelgänge weiter in das tiefere Gewebe vor oder führen zur Hautoberfläche.

Ursachen
  • angeborene Pilonidalzyste: Verbindung zwischen Steißbeinspitze und Analrand
  • erworbene Pilonidalzyste: einwachsendes Haar (v.a. bei Adipositas, sitzenden Tätigkeiten, unzureichende Körperhygiene)
  • Trauma
Risikofaktoren
  • starke Behaarung
  • starke Schweißabgabe
  • unzureichende Körperhygiene
  • Adipositas
  • lange sitzende Tätigkeiten
Symptome
  • Schmerzen:  im unteren Sitzbeinbereich, beim Sitzen und Gehen, liegen nur noch auf dem Bauch möglich
  • Analgegend: Rötung, Schwellung
  • Sekretion: seriös-eitrig bis blutig
  • Fistel: steißbeinnah
Diagnose Anamnese: sichtbare Fistelöffnung, Sekret
Apparative Diagnostik: Fisteldarstellung

Differentialdiagnose Spina bifida, Crohn-Fistel, Akne inversa

Komplikationen Abszess, Fistelbildung, maligne Entartung

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Kamillensitzbäder, Wundsalben (bei leichter Entzündung)
  • Operative Therapie: radikale Exzision
Prognose Hohe Rezidivrate.

Bilder

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