Krankheiten
Abt-Letterer-Siwe-Syndrom

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Abt-Letterer-Siwe-Syndrom

Histiozytose X ist eine weitere Bezeichnung für das Abt-Letterer-Siwe-Syndrom. Als Abt-Letterer-Siwe-Syndrom beschreibt eine Erkrankung mit Granulomen, die sich in den Langerhans-Zellen in der Mundschleimhaut, Bronchialschleimhaut, Vaginalschleimhaut und in der Vorhaut sich befinden. Histiozyten sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und gelten als Fresszellen (Phagozyten). Sie vermehren sich unkontrolliert sehr stark. Danach treten sie ins Gewebe ein und bilden dort Granulome. Diese können expandieren (Fortbewegung über das Blut zu anderen Organen) und das betroffene Gewebe vor Ort zerstören. Meist ist davon nur die Haut betroffen, es kommen aber auch vermehrte Ansammlungen von Histiozyten in den Knochen, Lunge, Gehirn vor.  Die Symptome richten sich nach den betroffenen Organen. Die Erkrankung ist gutartig. Bleibt die Erkrankung unbehandelt tritt eine erhöhte Sterblichkeitsrate auf.

Leitmerkmale:   je nach davon betroffenem Organ
Definition

Beim Abt-Letterer-Siwe-Syndrom handelt es sich sehr seltene Erkrankung des Immunsystems, die weder vererbt noch ansteckend ist

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Langerhanszell-Histiozytose
  • Histiozytose X
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Kinder
  • junge Erwachsene unter 30 Jahre
Einteilung
  • Abt-Letterer-Siwe-Syndrom:
    • Allgemein: akute Verlaufsform, schwerste Form
    • Vorkommen: vor allem am Knochenmark, Hals, Kopf, Bauch, Thorax, Rücken
    • Symptome: schubweise vorkommene gelb-braune, leicht schuppige Papeln, Fieber, Lymphknotenschwellungen, Anorexie, Rückenmark (Anämie, Thrombozytopenie), Lunge (Husten, Tachypnoe), erhöhte Infektionsrate
    • Verlauf: häufig letal

  • Hand-Schüller-Christian-Krankheit:
    • Vorkommen: Schädel/ Stamm/ Rippen/ Schulterblatt/ Analregion
    • Symptome: braun-rote Herde, gelb-braune Papeln mit Schuppen, Exophthalmus, Otitis meda, Mastoiditis, (Hypophyse (Diabetes insipidus, Hypogonadismus, Hyperprolaktinämie, Wachstumsstörungen
    • Verlauf: häufig letal

  • Eosinophiles Granulom:
    • Allgemein: häufigste Form, lolake Verlaufsform
    • Vorkommen: es treten vor allem Defekte an den Knochen (Oberschenkel, Rippen, Schädel) auf, aber auch am Magen/Lunge/ Haut
    • Symptome: Knochenschmerzen, Spontanfrakturen
    • Verlauf: es sind Sontanheilungen möglich
Ursachen
  • ungeklärt
  • evtl. Autoimmunerkrankung, genetisch bedingt
Symptome Symptome je nach betroffenem Organ:

  • Allgemeinsymptome: Fieber, Wachstumsstörungen, Schmerzen in den betroffenen Regionen
  • Haut: gelb-braune Papeln
  • Lungen: Tachypnoe, Dyspnoe, Husten
  • Knochen: Schwellungen, Schmerzen, Knochenbrüche
  • Augen: Exophthalmus, Schielen
  • Verdauungstrakt: Durchfälle
  • Lymphknoten: Schwellungen
  • Ohr: chronische Mittelohrentzündung
  • Zähne: Zahnverlust
Diagnose Anamnese: Krankheitszeichen
Körperliche Untersuchung: Lungen
Labor: Blutbild, Histologie
Apparative Diagnostik: Biopsie, Röntgen (teigige Schwellung), CT

Differentialdiagnose
  • Morbus Darier
  • Seborrhoisches Ekzem
Komplikationen
  • septisches Fieber
  • Hepatosplenomegalie
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antiseptika, Glukokortikoide, Zytostatika
  • Operative Therapie: Bestrahlung, Exzision
Internetseiten

ff