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Abwehrspannung

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Abwehrspannung

Defense musculaire ist eine weitere Bezeichnung für die Abwehrspannung. Von Abwehrspannung spricht man, wenn eine unwillkürliche starke Anspannung der Bauchmuskulatur vorliegt. Durch eine Entzündung im Bauchraum kommt es zu einer Reizung des Bauchfells und dessen afferenten Nervenfasern. Die Nervenfasern geben den Impuls weiter an das Rückenmark, das über einen Reflexbogen die efferenten motorischen Fasern anregt die quergestreifte Bauchdeckenmuskulatur zu kontrahieren. Dies kann soweit geschehen, dass schließlich eine brettharte Bauchdecke vorliegt. Es wird zwischen lokaler (nur eine bestimmter Bauchbereich ist davon betroffen) und generalisierter Abwehrspannung (der ganze Bauch ist davon betroffen) unterschieden. Sie tritt vor allem dann auf, wenn das Bauchfell gereizt ist und deutet auf Entzündungen innerhalb der Bauchhöhle hin. Der Grund für eine Abwehrspannung muss sofort untersucht werden, da sich meistens hinter dem Symptom schwerwiegende Erkrankungen verstecken.

Leitmerkmale:  Unwillkürliches Anspannen der Bauchmuskulatur
Definition Von Abwehrspannung spricht man bei einer unwillkürlichen Anspannung der Bauchmuskulatur infolge eines Betastens der Bauchdecke

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Defense musculaire
Einteilung
  • lokale Abwehrspannung: nur Teile des Bauchraums sind befallen
  • generalisierte Abwehrspannung: der ganze Bauchraum ist betroffen
Ursachen
  • Reizung des Peritoneums
Risikofaktoren
  • Entzündungen innerhalb der Bauchhöhle
  • akutes Abdomen
Symptome
  • Muskelanspannung: Bauchmuskulatur, beim Betasten der Bauchoberfläche
Verminderte Muskelanspannung bei
  • Adipositas
  • ältere Personen
  • Kinder
  • Medikamenteneinnahme: Muskelrelaxantien, Analgetika, Benzodiazepine
Diagnose Anamnese: Operationen, Vorerkrankungen (gynäkologisch, Herz-Kreislauf, Ulcus, Steine), Medikamente (NSAR), Beginn der Beschwerden, Stuhlgang, Familienanamnese, Schmerzcharakter/-verlauf, Schmerzlokalisation
Körperliche Untersuchung: Puls Blutdruck, Temperatur, Palpation des Abdomens, rektale Untersuchung, Bruchpforten? Narben
Inspektion: Schonhaltung, angezogene Beine, um die Bauchdecke zu entlasten, rektale Untersuchung
Palpation: Lokalisation des Schmerzens, Abwehrspannung
Auskultation: Gefäßgeräusche, Darmgeräusche
Labor: Blutbild, BSG, CRP, Blutzucker, Blutgase, Elektrolyte, Kreatinin, Gamma-GT, AP, GOT, Lipase, Amylase, CK, LDH, Gerinnung, Urinstatus
Apparative Diagnostik: EKG (Herzinfarkt?), Sonographie (freie Flüssigkeit? Leber/Galle/Niere), Rö-Thorax/-Abdomenübersicht (Ergüsse?), Gastroskopie (Ulcus?), Koloskopie, evtl. CT

Therapie
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung

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