Krankheiten
Achromatopsie

 Zurück zur alphabetischen Auswahl

Achromatopsie

Farbenblindheit, Achromasie sind weitere Bezeichnungen für die Achromatopsie. Als Achromatopsie wird bezeichnet, wenn der davon Betroffenekeine oder nur bestimmte Farben wahrgenommen kann oder nur verschwommene Helligkeitstöne sehen kann.  In der Netzhaut der Augen befinden sich drei Arten von Zapfen, die rotes, grünes und blaues Licht aufnehmen können. Funktioniert eine oder mehrere dieser Zapfen nicht handelt es sich um eine Farbenblindheit. Unser Gehirn kann bis zu 200 Farbtöne mit ca. 500 Helligkeitsstufen unterscheiden. Daraus ergeben sich bis zu mehreren Millionen Farbtönen. Die Farbblindheit kann bereits seit der Geburt bestehen und äußert sich dann schon im Säuglingsalter (hierbei sind meist beide Augen davon betroffen). Sie kann aber auch erworben sein, wobei dann meist nur ein Auge davon erkrankt ist. Das Krankheitsbild kann nicht geheilt werden, es können nur die Symptome verbessert werden.

Leitmerkmale: Sehen von verschwommenen Grautönen, Nystagmus, Photophobie
Definition Bei der Achromatopsie handelt es sich um Farbsinnesstörung, bei der bestimmte Farben nicht wahrgenommen werden können

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Farbenblindheit
  • Achromasie
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Männer
Einteilung nach nicht gesehenen Farben
  • Achromasie: es werden überhaupt keine Farben gesehen, es funktionieren alle drei Zapfen nicht, er sieht nur ca. 500 verschiedene Hell-Dunkel-Stufen
  • Dichromasie: es wird nur eine bestimmte Farbe nicht gesehen, es funktionieren zwei der drei Zapfen
    • Rotblindheit (Protanopie): der rote Zapfen ist defekt, sieht kein rot, verwechseln rot mit grün/gelb
    • Grünblindheit (Deuteranopie): der grüne Zapfen ist defekt, sieht kein grün, verwechselt grün mit rot
    • Blaublindheit (Tritanopie): der blaue Zapfen ist defekt, sieht kein blau, können kein gelb erkennen

  • Monochromasie: es wird nur eine bestimmte Farbe gesehen, es funktioniert nur eine der drei Zapfen
    • Blauzapfen-Monochromasie: die roten und die grünen Zapfen funktionieren nicht, es werden nur Hell-Dunkel-Schattierungen gesehen
Einteilung nach der Ursache
  • okulare Farbenblindheit: geht vom Auge aus, die Zapfen fehlen oder funktionieren nicht, meist angeboren
  • cerebrale Farbenblindheit: geht vom Gehirn aus, die Informationen, die die Zapfen auffangen, werden nichts ans Gehirn weitergeleitet, meist wurde sie erworben (Unfälle)
Pathogenese Durch den Ausfall der Zäpfchen in der Netzhaut wird das Sehen komplett über die Stäbchen abgewickelt, so dass keine Farben mehr wahrgenommen werden können

Ursachen
  • angeboren: autosomal rezessive Vererbung, häufig, betrifft beide Augen
  • erworben: es können beide Augen davon betroffen sein
  • Netzhauterkrankungen: Makuladegeneration, diabetische Retinopathie
  • Augenerkrankungen: grüner/grauer Star
  • Sehbahnerkrankungen: Sehnervenentzündung
  • Allgemein: Apoplex
Risikofaktoren
  • Diabetes mellitus
  • Leukämie
  • Morbus Parkinson
  • Morbus Alzheimer
  • Vergiftungen: Quecksilber, Düngemittel
  • Medikamente: Rheumamittel, Herzmedikamente, Blutdruckmittel
Symptome
  • Sehen: nur hell-dunkel, unscharf, große Sehschwäche, kein räumliches Sehen, fast keine Sicht im Hellen, wenig/kein Farnempfinden
  • Allgemeinsymptome: Augenzittern, Lichtüberempfindlichkeit
Diagnose Anamnese: Nystagmus, Augen kneifen, fühlt sich im Hellen unsicher, Familienanamnese
Test: Ishihara-Tafel
Apparative Diagnostik: OCT (opical coherence Tomography), Anomaloskop, ERG

Differentialdiagnose
  • Rot-Grün-Schwäche
Komplikationen
  • Verschlechterung der Sehschärfe
Therapie Keine möglich
  • Allgemeinmaßnahmen: Behandlung der Grunderkrankung, starke Sonnenbrille (mit Kantenfiltern, filtern das blaue Licht heraus), Lupenbrille zum Lesen
Bilder

ff