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Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer

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Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer

Morbus Herxheimer, ACA sind weitere Bezeichnungen für die Erkrankung Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer. Die Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer ist eine chronisch fortschreitende Hauterkrankung im Spätstadium einer Borreliose. Sie kommt vor allem bei Frauen zwischen 50. und 60. Lebensjahr vor. Nach einer Infektion mit Borrelien (auch unbemerkt) kommt es nach Jahren zu Hautveränderungen vor allem an den Streckseiten der Beine und am Ellenbogen. Zuerst tritt eine dunkelblaue Verfärbung auf, die die Haut leicht anschwellen lässt. Danach atrophiert das Subkutangewebe und es treten die Hautvenen leicht sichtbar hervor. Es schwindet nicht nur das Binde- und Fettgewebe, sondern manchmal auch die Muskulatur. Da meist die darunterliegenden Nerven mitbeteiligt sind, kommt es zu Sensibilitätsstörungen an diesen Orten.

Leitmerkmale:  dunkelblaue Schwellungen mit anschließender Atrophie der Haut bei vorausgegangener Borreliose
Definition Bei einer Acrodermatitis chronica atrophicans Herxheimer handelt es sich um eine Erkrankung der Haut, die im Spätstadium einer Borreliose vorkommen kann

Weitere Bezeichnungen
(Synonyme)
  • Morbus Herxheimer
  • Herxheimer-Krankheit
  • ACA
  • Dermatitis atrophicans chronica progressiva
Vorkommen
(vor allem bei)
  • Frauen: zwischen 50. und 60. Lebensjahr
Pathogenese Nach einer Infektion mit Borrelien (auch unbemerkt) kommt es nach Jahren zu Hautveränderungen

Ursachen
  • Infektion mit dem Erreger Borrelia afzelii (Monate bis Jahre danach kommt die Erkrankung erst zum Ausbruch)
Erreger
  • Borrelien
Symptome
  • Haut:
    • zuerst: dunkelblau, teigige Schwellung
    • später: Atrophie der Subcutis („dünne Haut“), die Hautgefäße werden sichtbar, Abbau von Bindegewebsfasern, Degeneration von Schweißdrüsen und Haarfollikel

  • Lokalisation: Streckseiten der distalen Extremitäten (v.a. Beine), in der Nähe von Gelenken (Knien, Fußrücken, aber auch Ellbogen, Handrücken)
  • Mitbeteiligung von Organen: Nerven (Polyneuropathie), Herz, Gelenke (Monarthritis)
  • Psyche: Wesensveränderungen, Depression, Gedächtnisschwäche
Diagnose Anamnese: Klinik, vorausgegangene Borreliose
Labor: IgG, IgM
Apparative Diagnostik: Hautbiopsie

Differentialdiagnose
  • Erysipel
  • Akrozyanose
  • Teleangiektasien
  • juvenile rheumatoide Arthritis
  • Sklerodermie
Komplikationen
  • Neuroborreliose
  • Ulzera
Therapie
  • Medikamentöse Therapie: Antibiotika, Analgetika, Glucocorticoide
Bilder

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