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Agranulozytose
Agranulozytose wird eine akut einsetzende schwere Störung der Granulozytenbildung im Knochenmark (Rückgang bis Verschwinden) bezeichnet. Es kommt zur Zerstörung aller Granulozyten im peripheren Blut (Granulozytenzahl < 500 Zellen pro ml). Somit besteht eine teilweise oder vollständiger Mangel an Granulozyten. Diese Untergruppe der Leukozyten spielt eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr. Auslöser sind vor allem Medikamente wie Analgetika, Antipyretika, Thyreostatika u. Sulfonamide. Vor der Einnahme soll der Patient auf eine Agranulozytose hingewiesen werden. Es bestehet die Gefahr, da die eigene Immunabwehr sehr stark geschwächt ist und sich nicht mehr gegen bakterielle und virale Infektionen wehren kann, einer Sepsis mit tödlichem Ausgang. Um dies zu verhindern muss das Medikament sofort abgesetzt werden.
Definition |
Bei einer Agranulozytose handelt es sich um eine sehr starke Verminderung der Granulozyten |
Einteilung |
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Arten |
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Ursachen |
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Symptome |
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Diagnose | Anamnese: Allgemeinbefinden (Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust), Vorerkrankungen (Infekte, maligne Erkrankungen), Medikamente, Arbeitsplatz Körperliche Untersuchung: Geschwüre/Nekrosen im Mundhöhlenbereich/Rachen/Haut, Beläge auf den Tonsillen, vergrößerte, schmerzhafte Lymphknoten, leichte Hepatosplenomegalie Labor: BSG hoch, Differential-Blutbild: Granulozyten erniedrigt bis fehlen, Thrombozyten/Erythrozyten normal, Rheumafaktoren, Vitamin B12-/ Folsäurespiegel Apparative Diagnostik: Knochenmarkspunktion, Sonographie (Milz) |
Differentialdiagnose |
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Komplikationen |
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Therapie | Notfall:
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Prognose | Wenn die akute Phase überlebt wird: Rückbildung innerhalb einer Woche. |
Notfallmaßnahmen bei einer Agranulozytose:
- Anruf: Notarzt
- Allgemeinmaßnahmen: Patienten beruhigen, Patient zudecken
- Lagerung: erhöhter Oberkörper, bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
- Vitalzeichenkontrolle: engmaschig
- Zusatzmaßnahmen: Sauerstoffgabe, i.v.- Zugang
- Medikamente: Absetzen
ff